04.08.2015
Synergien nutzen durch Kombination von Ökologie und Ökonomie
Sicherheit vs. Natur. Was ist uns wichtiger? Der Schutz vor
Hochwasser oder die Naturbelassenheit unserer Fließgewässer? In
einem neuen Projekt arbeiten nun auch verschiedene Disziplinen
der Wasserwirtschaft zusammen: Gemeinsam suchen
Naturwissenschaftler und Ingenieure nach Synergien zwischen der
nachhaltigen, also naturverträglichen Entwicklung der Gewässer
sowie dem Management von Hochwasser und seinen Risiken. Ziel
ist es, Instrumente zu entwickeln, mit denen
Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und
Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie (HWRM-RL) gemeinsam
umgesetzt werden können. Bei den Umbaumaßnahmen wird
gleichzeitig sowohl der Hochwasserschutz verbessert als auch
das Gewässer naturnah gestaltet. Positiver Nebeneffekt:
Verknüpft man die Maßnahmen, steigt deren Akzeptanz bei der
Bevölkerung.
Im April startete das Verbundprojekt „Innovative Systemlösungen
für ein transdisziplinäres und regionales ökologisches
Hochwasserrisikomanagement und naturnahe Gewässerentwicklung“
(In_StröHmunG). Mithilfe seines transdisziplinären Ansatzes
zwischen Ingenieur- und Naturwissenschaft möchte das
Projektteam ökologisches Hochwasserrisikomanagement mit der
naturnahen Gestaltung von Fließgewässern verknüpfen, dazu nutzt
es innovative Systemlösungen. Praxisorientiert arbeitet es
bestehende und neue Erkenntnisse zu morphodynamischen und
hydrobiologischen Prozessen in Gewässerökosystemen auf. Im
Rahmen des Projektes wird ein regionales Flächenmanagement
aufgebaut, außerdem werden Fachinformationssysteme zum
Datenmanagement entwickelt. Beides soll sicherstellen, dass bei
der nachhaltigen Verbesserung des ökologischen Zustands der
Gewässer die Anforderungen des Hochwasserschutzes beachtet
werden.
Hauptziel des Verbundvorhabens ist es, Instrumente für die
flussgebietsbezogene Bewirtschaftung der Gewässer zu
entwickeln. Die dabei erstellten innovativen Systemlösungen
basieren auf anwenderorientiert erarbeiteten Fachgrundlagen und
verfolgen einen integrativ sektorenübergreifenden Ansatz für
die nachhaltige Bewirtschaftung von Fließgewässern. Die
Systemlösungen sollen zu einem systematischen Synergieeffekt
bei der Umsetzung öko¬logisch orientierter Maßnahmen zur
Gewässerentwicklung im Sinne zweier Richtlinien der
Europäischen Union (EU) beitragen: der Wasserrahmenrichtlinie
(WRRL) bzw. der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie
(HWRM-RL). Gleichzeitig sollen die Lösungen die Akzeptanz der
Maßnahmen in der Öffentlichkeit steigern sowie sicherstellen,
dass die Ziele beider EU-Richtlinien erreicht werden.
Verwertet werden die Ergebnisse insbesondere durch die
Umsetzung konkreter Maßnahmen in den Modellregionen und über
den Transfer zu den assoziierten Partnern. Diese wirken im
Informations- und Implementierungsbeirat mit und bekommen eine
Management- und Kommunikationsplattform bereitgestellt – beides
unterstützt sie bei ihren Aufgaben im Zuge der Umsetzung der
Richtlinien.
Die Koordination des Projektes „In_StröHmunG“ liegt beim
Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik der
Technischen Universität Dresden.
Partner sind:
- Technische Universität Dresden, Institut für Hydrobiologie
- Technische Universität Braunschweig, Leichtweiß-Institut
- Hochschule Magdeburg-Stendal, Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie
- Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Abteilung 4 „Wasser, Boden, Wertstoffe“, Dresden
- Institut für ökologische Wirtschaftsforschung GmbH, Forschungsfeld Umweltökonomie und Umweltpolitik, Berlin
- Stowasserplan, Dr.-Ing. Andreas Stowasser, Radebeul
- Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V., Hennef.
Gefördert wird das Projekt „In_StröHmunG“ vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Es ist Teil
der BMBF-Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Management
für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland (ReWaM)“ im
Förderschwerpunkt „Nachhaltiges Wassermanagement
(NaWaM)“.
Informationen für Journalisten:
Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm
Tel.: +49 351 463-34397
Dipl.-Ing. Nadine Müller
Tel.: +49 351 463-32964
www.instroehmung.de