Dec 07, 2016
Das Mahl in der Bibel
DFG fördert Wissenschaftliches Netzwerk „Mahl und Text“
Das Abendmahl ist jedem ein Begriff. Doch in der Bibel werden viele andere Mahle beschreiben. Dass man sich auch heute noch wissenschaftlich damit beschäftigen kann, beweisen acht Nachwuchswissenschaftler aus verschiedenen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Netzwerk nun von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit 45.000 Euro gefördert wird.
Das Netzwerk ist organisatorisch an der TU Dresden angesiedelt und wird in den kommenden drei Jahren das Verhältnis von rituellen Transformationsprozessen des frühchristlichen Mahles und der handschriftlichen Überlieferung zentraler Mahltexte im Neuen Testament und aus dem antiken Christentum untersuchen.
Das Wissenschaftliche Netzwerk nutzt einen so genannten multitextuellen Zugang, um die Entwicklungen des frühen Mahls zu untersuchen. Das heißt, es geht nicht darum, den „Ur‐“ bzw. Ausgangstext der jeweiligen Mahltexte zu rekonstruieren. Vielmehr sollen die Mahltexte aus der Alten Kirche und dem Neuen Testament unter Berücksichtigung der Varianten in der handschriftlichen Überlieferung erschlossen werden. Im Mittelpunkt stehen unter anderem die Abendmahlstexte in den Evangelien und im 1. Korintherbrief, Justins Apologie, die Didache, eine frühchristliche Schrift und die Texte der apostolischen Väter. Die Textgeschichte wird dabei anhand eines Vergleichs der handschriftlichen Überlieferung auf der einen Seite und der ritualgeschichtlichen Entwicklung des frühchristlichen Mahls auf der anderen Seite beschrieben. Denn es ist davon auszugehen, dass ritualgeschichtliche Veränderungen ihre Spuren auch in den Texten hinterlassen haben.
Informationen für Journalisten:
Dr. Jan Heilmann
Tel.: +49 (0) 351 463-33787