21.11.2013
Neue Materialien aus dem Rechner
Die Verleihung des diesjährigen Nobelpreises für Chemie an
drei Forscher, die für die Entwicklung von leistungsfähigen
Computermodellen zur Simulation chemischer Prozesse
ausgezeichnet werden zeigt: Die Entwicklung neuer Werkstoffe
findet längst nicht mehr nur im Labor statt, vielmehr gewinnt
das rechnergestützte Design von neuen Materialien zunehmend an
Bedeutung. So kann grundlegenden Fragen, z.B. wie durch neue
Werkstoffe Batterien langlebiger und mit höherer Energiedichte
ausgelegt, Autos leichter und sicherer konstruiert oder
Krankheiten durch verbesserte Diagnoseverfahren schnell,
kostengünstig und zuverlässig erkannt werden können, zuerst im
Computer nachgegangen werden, bevor aussichtsreiche Materialien
und Verfahren praktisch realisiert werden.
Der Wissenschaftsstandort Dresden mit der TU Dresden im Zentrum
ist ein europa- und weltweit führendes Zentrum der
Materialforschung, in dem auch die rechnergestützte
Modellierung eine tragende Säule darstellt. Die
Universitätsleitung hat dies erkannt und fördert zur
nachhaltigen Sicherung dieser Stellung in den kommenden vier
Jahren aus den Mitteln der Bundesexzellenzinitiative das nun
neu gegründete „Dresden Center for Computational Materials
Science“ (DCCMS).
„Mit der Etablierung eines agilen und flexiblen zentralen
Kompetenzzentrums für Materialsimulationen an der TU Dresden
kann eine deutliche Stärkung der Kompetenzen im
computergestützten Materialdesign in Dresden erreicht werden“,
so Prof. Dr. Gianaurelio Cuniberti von der Fakultät
Maschinenwesen, einer der Gründer und designierter
Geschäftsführender Direktor des Zentrums. „Geschätzte 70 %
aller Innovationen beruhen auf neuen Entwicklungen im Bereich
der Materialien. Durch die Bündelung der Aktivitäten von
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus vier Fakultäten
und zwei Bereichen bilden wir interdisziplinäre und
international auf Augenhöhe agierende Strukturen in Forschung
und Lehre“, so Cuniberti weiter. Das Zentrum könne durch
gemeinsame Projektakquise als Multiplikator für Drittmittel von
öffentlichen, privaten und industriellen Fördergebern dienen
und möchte durch die Schaffung von attraktiven
Rahmenbedingungen ein begehrter Standort für hochqualifizierte
und ambitionierte Nachwuchsforscher aus aller Welt werden.
Ferner sei zum Transfer von Forschungsergebnissen in die Lehre
und zur frühzeitigen Förderung des wissenschaftlichen
Nachwuchses der Aufbau eines neuen internationalen
Masterstudiengangs „Computational Materials Science“
geplant.
Am 26. November 2013 treffen sich um 17 Uhr die beteiligten
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Raum 252 im
Zeuner-Bau zur offiziellen Auftaktveranstaltung des Zentrums,
bei der die konkreten Ziele und Aktionen des Zentrums
vorgestellt und weitere Schritte geplant werden. Ab 16:45
stehen die Initiatoren des Zentrums für Pressegespräche zur
Verfügung. Es wird um Anmeldung gebeten.
Informationen für Journalisten:
Prof. Gianaurelio Cuniberti
Technische Universität Dresden
Tel.: 0351 463-31409
http://nano.tu-dresden.de/dccms/