May 27, 2015
Von der Forschung direkt in die Praxis
In der aktuellen Auswahlrunde des Förderprogramms
EXIST-Forschungstransfer haben gleich zwei Gründungsprojekte
der Technischen Universität Dresden die Expertenjury überzeugt.
Die Gründungsteams DyNABind und Cera2Heat erhalten in den
kommenden zwei Jahren insgesamt rund 1,5 Million Euro. Damit
können die Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse und
Prototypen in marktreife Produkte weiterentwickeln. Das
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert auf
diese Weise herausragende technologieorientierte und
wissensbasierte Gründungsvorhaben. Mit den beiden Zusagen zählt
die TU Dresden zu den erfolgreichsten Antragstellern
bundesweit.
DyNAbind: schneller zum richtigen Medikament
Das Team von DyNAbind will die frühe Phase der
Medikamentenentwicklung erheblich beschleunigen und damit die
Kosten senken. Bei der Suche nach neuen Wirkstoffkandidaten
möchten Mike Thompson, Francesco Reddavide, Dr. Jana
Herrmann und Dr. Norbert Höfgen dazu beitragen, die „Nadel im
Heuhaufen“ schneller zu finden. Bislang wird in aufwändigen
Screening-Verfahren mit großen Roboteranlagen quasi jeder „Halm
im Heu“ einzeln analysiert. DyNAbind macht sich stattdessen die
Technologie der sogenannten DNA-kodierten chemischen
Molekülbibliotheken zu Nutze. Mit der kann die Nadel wie mit
einem Magneten aus den Heuhaufen isoliert werden.
Die Grundlagen hierfür legte das internationale Gründerteam am
ZIK B CUBE – Center for Molecular Bioengineering an der TU
Dresden. In der Forschungsgruppe um Yixin Zhang hat es wichtige
Methoden für die noch junge Technologie entwickelt. Die
Anschubfinanzierung ermöglicht es, die Technologie für die
kommerzielle Anwendung einsatzreif zu machen und den
Unternehmensstart vorzubereiten.
Cera2Heat: innovatives Heizsystem für die Verpackungsindustrie
Das Team von Cera2Heat, Dr. Sascha Bach, Ronald Claus und
Marcus Stein, hat ein modulares Heizsystem entwickelt, das
erstmals ein inhomogenes Temperaturfeld präzise erzeugt. Durch
die lokal definierte Erwärmung lässt sich so die Verarbeitung
von Kunststoffen deutlich verbessern. Im Vergleich zu
konventionellen Heizsystemen spart das Verfahren nicht nur
Material ein, sondern führt auch zu einer höheren
Produktqualität und verbraucht weniger Energie. Das Heizsystem
eignet sich besonders für die Herstellung von
thermogeformten Produkten, wie sie die kunststoffverarbeitende
Verpackungsindustrie in großen Stückzahlen erzeugt.
Entstanden ist das Gründungvorhaben aus einer gemeinsamen
Arbeitsgruppe der Professur für Verarbeitungsmaschinen und
Verarbeitungstechnik von Prof. Dr. Jens-Peter Majschak und der
Fraunhofer IVV.
Umfassende Unterstützung fanden die Gründerteams bereits im
Vorfeld bei dresden|exists. Das Gründungsnetzwerk der Dresdner
Hochschulen und Forschungseinrichtungen begleitet seit dem
Start des EXIST-Programms 2008 Wissenschaftler bei der
Beantragung und gehört deutschlandweit zu den Top 10 der
erfolgreichsten Antragsteller. „Mit den neuen, verbesserten
Konditionen des Programms sind die Einreichungen mit 87 noch
einmal deutlich gestiegen. Wir freuen uns daher besonders, dass
zwei der 26 ausgewählten Vorhaben von der TU Dresden kommen“,
erklärt Dr. Frank Pankotsch, Geschäftsführer von
dresden|exists.
Informationen für Journalisten:
Frauke Posselt
Telefon: 0351 463-36813