23.11.2021
TUD setzt Zeichen in Orange: Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen
Der 25. November wurde von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen“ erklärt. Auch die TU Dresden will den Tag nutzen, um auf geschlechtsspezifische Gewalt aufmerksam zu machen.
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Gewalt gegen Frauen eines der größten Gesundheitsrisiken für die weibliche Bevölkerung. Die UN bezeichnete den Anstieg der häuslichen Gewalt gegen Frauen während der COVID-19-Pandemie sogar als Shadow-Pandemic.
Um an die Notwendigkeit einer gewaltfreien Zukunft zu erinnern, erstrahlen weltweit symbolträchtige Gebäude und Wahrzeichen am 25. November in der Farbe Orange. Die TU Dresden schließt sich dem diesjährigen Motto: „Orange the World: Fund, Respond, Prevent, Collect!” an. Das Rektoratsgebäude sowie der Gerberbau werden vom 25. November bis zum 10. Dezember mit Einbruch der Dunkelheit orangefarben erleuchtet. Außerdem gibt es interaktive und informative Veranstaltungsformate für Beschäftigte und Studierende, die das Büro der Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten und die Beschwerdestelle bei Vorkommnissen von Belästigung, Diskriminierung und Gewalt koordinieren.
Der Vormittag des Aktionstages am 25. November steht im Zeichen des Empowerments: Studierende und Beschäftigte können in verschiedenen digitalen Workshops Techniken verbaler und körperlicher Selbstbehauptung sowie Strategien der gemeinschaftlichen Verantwortungsübernahme erlernen.
Am Nachmittag geht die Webseite www.geschlechterwerbung.de online, die aus einem Kooperationsprojekt der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Dresden, Dr. Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah, und der Soziologin Dr. Anne-Laure Garcia (TUD) entstanden ist. Ziel des soziologischen Forschungsseminars war es, Geschlechterdichotomien und -hierarchien in medialen Diskursen herauszuarbeiten. Genutzt wurden Werbeplakate, die im Dresdner Stadtraum zu finden waren. Christin Engel, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Professur Mensch-Computer-Interaktion, stellt in einer digitalen Konferenz die Webseite vor, Dr. Garcia beleuchtet anschließend das Thema der symbolischen Gewalt. Die vom 25. November bis zum 2. Dezember im Hörsaalzentrum geplante Ausstellung zu den Ergebnissen des Kooperationsprojektes wird auf Grund der pandemischen Entwicklung verschoben.
Ab 17 Uhr können Interessierte den Dokumentarfilm „Unter der Haut liegen die Knochen“ im digitalen Forum ansehen und sich im Anschluss mit der Regisseurin Marlene Pardeller über die im Film thematisierten Femi(ni)zide austauschen.
Zu guter Letzt lädt die zentrale Gleichstellungsbeauftragte der TU Dresden, Dr. Jutta Eckhardt, am Abend zu einem digitalen Podiumsgespräch. Gemeinsam mit der sächsischen Staatssekretärin im Ministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Gesine Märtens, wird es um den Zusammenhang von Digitalisierung und geschlechtsspezifischer Gewalt und den Beitrag der Hochschulen zur Beseitigung von Gewalt gehen.
TU Dresden ist Teil des Forschungsprojekts „UniSAFE“
„Universitäten als Spiegel der Gesellschaft sowie als Orte von Wissenschaft und Bildung sind von geschlechtsspezifischer Gewalt nicht ausgenommen. Trotzdem wird über geschlechtsspezifische Gewalt im Hochschulkontext noch zu wenig berichtet und geforscht. Ohne ausreichende Kenntnisse zum Phänomen ist es allerdings schwierig, Unterstützung und Aktivitäten im akademischen Bereich anzubieten, die Betroffene vor Gewalt schützen bzw. diese verhindern“, erklärt Prof. Roswitha Böhm, Prorektorin Universitätskultur.
Deshalb wird die TU Dresden mit 45 weiteren europäischen Universitäten am Forschungsprojekt „UniSAFE“ teilnehmen. Über einen Zeitraum von drei Jahren will UniSAFE quantitative und qualitative Daten über geschlechtsspezifische Gewalt – einschließlich neu auftretender Formen – an Universitäten und Forschungseinrichtungen erheben. Dazu wird Anfang 2022 eine Onlineumfrage an der TU Dresden durchgeführt. Die Ergebnisse werden sowohl in politische Empfehlungen als auch in eine Toolbox für Universitäten und Forschungseinrichtungen münden.
Die Beseitigung geschlechtsspezifischer Gewalt, zu der sich die TU Dresden verpflichtet hat, ist ein notwendiges und dauerhaftes Querschnittsthema. Darauf reagiert u.a. die 2019 erfolgte Veröffentlichung der Richtlinie zum Umgang mit Belästigung, Diskriminierung und Gewalt, die nicht nur den Beschäftigten, sondern auch den Studierenden ein Beschwerderecht bei entsprechenden Vorkommnissen zuspricht. Mit der Einrichtung dieser Beschwerdestelle nimmt die TU Dresden eine Vorbildfunktion an ostsächsischen Hochschulen ein.
Weiterführende Informationen
Informationen zu den Veranstaltungen an der TU Dresden: https://tu-dresden.de/tu-dresden/organisation/gremien-und-beauftragte/gleichstellungs-und-frauenbeauftragte/unsere-themen/veranstaltungen-zum-internationalen-tag-gegen-gewalt-an-frauen
UN Internationaler Tag Gewalt gegen Frauen: https://www.un.org/en/observances/ending-violence-against-women-day
UniSafe Projekt: https://unisafe-gbv.eu/the-project/
Kontakt:
Pressestelle der TU Dresden
Tel.: 0351 463-32398