22.02.2024
Deutsches Zentrum für Astrophysik: Leuchtturm astronomischer Spitzenforschung eröffnet Interimsstandort in Görlitz
Gebäude bietet Arbeitsplätze für rund 100 Mitarbeitende
Görlitz, 22. Februar 2024 – Das Deutsche Zentrum für Astrophysik (DZA) hat heute offiziell seinen Interimsstandort in dem historischen Postgebäude am Postplatz in Görlitz eröffnet. Die feierliche Einweihung wurde von Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, Ministerpräsident Michael Kretschmer und TUD-Rektorin Prof. Ursula Staudinger begleitet, die symbolisch den Schlüssel an den designierten Gründungsdirektor des DZA, Prof. Günther Hasinger, überreichten.
Prof. Hasinger, der zugleich eine Exzellenz-Professur an der Technischen Universität Dresden innehat, betonte die Bedeutung des Zentrums für die Region: „Das DZA wird nicht nur eine wichtige Institution für die Astrophysik in Deutschland sein, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zum Strukturwandel in der Oberlausitz leisten.“
An der feierlichen Einweihung nahmen weitere prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teil, darunter der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sowie der Oberbürgermeister der Stadt Görlitz, Octavian Ursu. Die Interimsräumlichkeit in zwei Stockwerken im historischen Postgebäude am Postplatz in Görlitz bietet Arbeitsplätze für die ersten rund 100 Mitarbeitenden des Zentrums, bis zum endgültigen Standort umgezogen wird.
Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung:
„Das Deutsche Zentrum für Astrophysik bezieht heute seinen Interimsstandort im historischen Postgebäude in Görlitz. Von hier aus wird das DZA-Team den Aufbau des Großforschungszentrums weiter vorantreiben. Das Bundesforschungsministerium unterstützt das DZA mit rund 1,1 Milliarden Euro bis 2038. Denn wir sind überzeugt: Der Aufbau des DZA eröffnet langfristige Perspektiven für astronomische Spitzenforschung und verleiht der Lausitz ein unverwechselbares wissenschaftliches Profil. Zudem wird das DZA Impulse für den Wissenschaftsstandort Deutschland geben und wichtige Arbeitsplätze in dieser vom Strukturwandel geprägten Region schaffen.“
Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen:
„Der Freistaat Sachsen setzt beim Strukturwandel ganz gezielt auf Innovation und Technologie. Das Deutsche Zentrum für Astrophysik ist ein wichtiger Baustein für den Strukturwandel und die wissenschaftliche und wirtschaftliche Weiterentwicklung der gesamten ostsächsischen Region. Die neuen Räumlichkeiten im Postgebäude bieten hervorragende Möglichkeiten, um das Zukunftsprojekt DZA weiter aufzubauen und voranzubringen. Gleichzeitig schaffen wir auch eine sinnvolle Nutzung des historischen Gebäudes direkt im Görlitzer Zentrum und tragen damit ein Stück zu einer positiven Stadtentwicklung bei.“
Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow:
„Mit dem heutigen Tag kommen wir der Vision, die mit dem Aufbau des DZA verbunden ist, wieder ein deutliches Stück näher. Eine wichtige Weichenstellung ist mit der Eröffnung der Interimsgeschäftsstelle erfolgt. Ich bin überzeugt, dass die Lausitz und die Region Ostsachsen in einigen Jahren weltweit nicht mehr als ehemalige Braunkohleregion wahrgenommen werden, sondern für einzigartige Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf dem Gebiet der Astrophysik bekannt sind. Die Grundlagen werden jetzt gelegt und ich freue mich, dass es so breite Unterstützung dafür gibt, in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und auch in der Gesellschaft.“
Prof. Ursula Staudinger, Rektorin der TU Dresden:
„Das DZA ist ein internationaler Leuchtturm der Astrophysik und ein herausragendes Beispiel dafür, wie die TUD als Exzellenz-Universität in Wahrnehmung ihrer gesellschaftlichen Verantwortung den Strukturwandel in der Lausitz unterstützt und mitgestaltet. Das DZA hat schon jetzt die Lausitz auf die internationale Wissenschaftslandkarte gebracht und wird wichtige Impulse für die Spitzenforschung und den Technologietransfer setzen und auch ein neues Modell der Zusammenarbeit zwischen universitärer und außeruniversitärer Spitzenforschung erproben. Aktuell liegt die Projektträgerschaft für das DZA bei der TUD. Mit Hilfe von fünf neuen Professuren, die im Kontext der DZA-Gründung entstehen, wird sie einen neuen Master-Studiengang ‚Astrophysics, Digital Science and Technology‘ aufbauen.“
Das Highlight der Veranstaltung war ein Podiumsgespräch mit dem Titel „Das Deutsche Zentrum für Astrophysik: Ein Leuchtturm für einen nachhaltigen Strukturwandel in der Oberlausitz“, an dem neben Bundesministerin Stark-Watzinger, Ministerpräsident Kretschmer, Wissenschaftsminister Gemkow und TUD-Rektorin Prof. Staudinger auch Prof. Hasinger teilnahm. In seinem Statement hob Prof. Hasinger hervor, dass das DZA nicht nur zur Forschung beitragen werde, sondern auch zur Stärkung der regionalen Wirtschaft und Bildung. „Viele Beispiele zeigen: Astronomische Forschung verändert Regionen nachhaltig. Mit seiner einzigartigen Kombination von Forschung und Entwicklung in der IT, Sensortechnik und Materialforschung und seinem Bedarf an Fertigungsstätten wird das DZA ökonomische Impulse setzen und mindestens 3.000 zukunftsfähige Arbeitsplätze am Zentrum und im Umfeld schaffen“, so Prof. Hasinger.
Ein weiterer Höhepunkt war der Vortrag von Prof. Uwe Cantner, dem Vorsitzenden der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI), zum Thema „Strukturwandel durch Forschung“.
Die Gäste hatten im Anschluss an die Veranstaltung die Möglichkeit, die im Bau befindlichen Räumlichkeiten des DZA im Postgebäude am Postplatz zu besichtigen. Der Umzug ist für Anfang März 2024 geplant.
Kontakt:
Katharina Henjes-Kunst
DZA Projektleiterin
Tel.: 0160 96926022
E-Mail:
Über das DZA:
Mit dem Deutschen Zentrum für Astrophysik – Forschung. Technologie. Digitalisierung. (DZA) entsteht ein nationales Großforschungszentrum mit internationaler Strahlkraft, das ressourcensparende Digitalisierung vorantreibt, neue Technologien entwickelt, für Transfer sorgt und Perspektiven für die Region schafft –fest verwurzelt in der sächsischen Lausitz. Das DZA ist eine gemeinsame Initiative der Astronomie und Astroteilchenphysik in Deutschland. Zur Initiative gehören viele namhafte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, unterstützt von den großen deutschen Wissenschaftsorganisationen. Die Standorte werden in Görlitz und im Kreis Bautzen sein. Nach der Aufbauphase ist in der Endausbaustufe eine jährliche Förderung von rund 170 Mio € vorgesehen, im Zentrum selbst werden mehr als 1.000 Mitarbeitende beschäftigt sein.
Das DZA befindet sich zurzeit in einer Aufbauphase, in der es als Projekt gefördert wird, bevor es 2026 als rechtlich eigenständiges Zentrum gegründet werden soll. In dieser Aufbauphase übernimmt die TU Dresden mit Unterstützung durch DESY die Projektträgerschaft.
Über die TU Dresden:
Die Technische Universität Dresden (TUD) zählt als Exzellenzuniversität zu den leistungsstärksten Forschungseinrichtungen Deutschlands. Sie ist mit rund 8.300 Mitarbeitenden sowie rund 29.000 Studierenden in 17 Fakultäten eine der größten technisch ausgerichteten Universitäten. Im Jahr 1828 gegründet, ist sie heute eine global bezogene, regional verankerte Spitzenuniversität, die innovative Beiträge zur Lösung weltweiter Herausforderungen leisten will. In Forschung und Lehre vereint sie Ingenieur- und Naturwissenschaften mit den Geistes- und Sozialwissenschaften und der Medizin. Diese bundesweit herausragende Vielfalt an Fächern ermöglicht der Universität, die Interdisziplinarität zu fördern und Wissenschaft in die Gesellschaft zu tragen.