25.01.2012
Verbesserte Softwareentwicklung
Anfang 2012 ist ein neues Ausgründungsvorhaben an der Professur für Softwaretechnologie der TU Dresden unter Leitung von Prof. Uwe Aßmann angeschoben. Das Unternehmen wird aktuelle Forschungsergebnisse zur gesteigerten Effizienz und Qualität in der Softwareentwicklung einsetzen und weiter entwickeln. In fünf Jahren ist dieses Vorhaben neben den heute sehr erfolgreichen Unternehmen „ubigrate“ und „mentalmotive“ nun bereits das dritte Ausgründungsprojekt unter Prof. Aßmann mit einem EXIST-Gründerstipendium als finanzielle Starthilfe. dresden|exists unterstützte die drei Vorhaben in der Vorgründungsphase von der Idee zum Unternehmen.
Die drei Unternehmensgründer Dr. Mirko Seifert, Dr. Jendrik Johannes und Christian Wende haben gemeinsam bei Prof. Aßmann promoviert und möchten nun die Ergebnisse ihrer praxisnahen Forschung wirtschaftlich verwerten. „DevBoost“ hat es sich zum Ziel gesetzt, zeitraubende Aufgaben in der Softwareentwicklung mit Hilfe von innovativen Werkzeugen zu unterstützen. Arbeiten, die Softwareentwickler oder Softwaretester heute noch manuell erledigen müssen, sollen nun automatisiert abgearbeitet werden. Das spart nicht nur Zeit und Geld, sondern vermeidet auch Fehler. Darüber hinaus wird auch die Qualität der produzierten Software gesteigert.
Anwendungsfelder hierfür finden sich zahlreiche, denn überall wo komplexe Software eingesetzt wird, muss sichergestellt werden, dass die einzelnen Bestandteile zusammen passen. Heute bestehen selbst mittelgroße Softwaresysteme aus Millionen Zeilen von Programmcodes und tausenden Seiten von Handbüchern. Oft werden diese Dokumente mühsam per Hand verglichen und synchron gehalten – ein Unterfangen welches nicht nur unheimlich zeitaufwendig, sondern auch höchst fehleranfällig ist. Wird eine Software an verschiedene Kunden verkauft und zu diesem Zweck für jeden Kunde spezifisch angepasst, ist die Menge an Dokumenten kaum noch beherrschbar und ein manueller Abgleich aller Dokumente nicht mehr realisierbar.
Auch die Wartung und Weiterentwicklung von existierenden Systemen ist eine sehr zeitaufwendige Aufgabe in der Softwareentwicklung. Unzählige Softwaresysteme, die in den letzten Jahrzehnten für Banken, Versicherungen oder andere Unternehmen entwickelt wurden, müssen gepflegt werden. Die ursprünglichen Programmierer sind nicht mehr verfügbar, aber die Systeme müssen weiter laufen und zudem ständig an neue Anforderungen angepasst werden. Ein großes Problem solcher Modernisierungen ist die Bewahrung des fachlichen und technischen Wissens, das in die Erstellung des Altsystems geflossen ist. Hier möchte das Gründungsvorhaben „DevBoost“ Werkzeuge anbieten, die Unternehmen helfen das Wissen aus ihrem System zu extrahieren und wiederzuverwenden.
Die Praxistauglichkeit ihrer Werkzeuge hat das Gründerteam in der Vergangenheit bereits im Rahmen von Kooperationsprojekten mit Industriepartnern erprobt. Erste Anwender finden sich sowohl im akademischen als auch im industriellen Umfeld. Ergänzend zu den vorgefertigten Werkzeugen wird das Unternehmen Schulungen aber auch Dienstleistungen zur Anpassungen der Werkzeuge anbieten. Dr. Mirko Seifert, einer der Gründer, erläutert: „Niemand kennt unsere Werkzeuge besser als wir. Wir möchten Softwareentwickler unterstützen, von ihnen Gebrauch zu machen. Andererseits erfordert der Einsatz in der Entwicklung komplexer Softwaresysteme maßgeschneiderte Lösungen. Unser Unternehmen muss also beides bedienen.“
Die Ausgründung wird zukünftig ihren Sitz in Berlin haben, aber bereits von Beginn an Kunden deutschlandweit, vorrangig in Hamburg und Dresden, betreuen.
Die mentalmotive und ubigrate GmbH
Ihren derzeitigen Sitz hat auch die mentalmotive GmbH in Berlin. Sie ist ebenfalls eine Ausgründung der Professur für Softwaretechnologie der TU Dresden. Im Februar 2010 gründete sich das junge Team mit der Idee einer Software-Lösung zur Automatisierung und Optimierung datenlastiger Arbeitsprozesse und ist heute sehr erfolgreich am Markt aktiv.
Die ubigrate GmbH ist Technologieführer bei der Integration heterogener Gerätelandschaften. Sie bietet eine Software zur einfachen Verbindung von intelligenten Endgeräten und Unternehmenssoftware an. Ihren Einsatz finden diese in Produktion und Logistik. 2007 kam Dr. Jürgen Anke mit der Idee zu dresden|exists. Gemeinsam wurde die Vorgründungsphase, von der Idee bis zur Unternehmensgründung vorangetrieben. Nach der finanziellen Unterstützung durch das EXIST-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums erhielt das neu gegründete Start-up eine Beteiligung des High-Tech Gründerfonds. Ein Jahr später stiegen weitere Investoren mit ein. Heute hat ubigrate Kunden wie Schenker, Lindt & Sprüngli, Mitsubishi Electric oder DHL.
Informationen für Journalisten:
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