13.02.2014
TU Dresden nutzt Europas größte interaktive Displaywand für Forschungszwecke
Nach einer sehr erfolgreichen Testphase ist seit
Jahresbeginn in einem Labor der Professur für
Multimedia-Technologie an der Fakultät Informatik eine
hochaufgelöste, interaktive Display-Wand der Firma MultiTouch
Ltd. aus Finnland für Forschung und Lehre in vollem Einsatz.
Das insgesamt 5m x 2,50m große Display besteht aus zwölf
einzelnen 55"-Displays (LCD) mit besonders dünnem Rahmen. Es
bietet zwölffache HD-Auflösung und damit fast 25 Megapixel auf
einer berührungsempfindlichen Anzeigefläche von 10,5 m². Die
Besonderheit der interaktiven Wand ist die Erkennung von
Fingern und Händen in beliebiger Zahl, aber gleichzeitig auch
die Nutzung von Stiften oder greifbaren, mit visuellen Markern
versehenen Objekten zur Eingabe. Mit dieser breiten Palette von
Eingabemethoden und der unbegrenzten Zahl von Berührungspunkten
bietet der Display-Riese völlig neue Möglichkeiten für
anspruchsvolle Forschung in der
Mensch-Computer-Interaktion.
Die MultiTaction-Technologie ist die einzige weltweit, die
diese Vielzahl von Interaktionsmodalitäten in dieser Größe
unterstützt. „Hochauflösende, interaktive Displaywände werden
in Zukunft allgegenwärtig sein, und es liegen noch viele
Forschungsherausforderungen vor uns.“ erklärt Professor Raimund
Dachselt, Leiter des Interactive Media Labs an der TU Dresden.
„Als eine der ersten Arbeitsgruppen mit einer solchen
Ausrüstung zielen wir auf sehr grundlegende
Forschungsresultate. Neben den zahlreichen direkten
Möglichkeiten der Arbeit mit der Displaywand wollen wir auch
den Raum davor mit Hilfe von natürlichen Interaktionsformen wie
Blicken und Gesten sowie kleinen persönlichen Displays zu einem
großen interaktiven Raum verwandeln.“
Das Großbilddisplay erlaubt die effektive interaktive
Visualisierung sehr großer Datenmengen, die gleichzeitig von
mehreren Benutzern analysiert werden können. Inzwischen sind
bereits eine Reihe von Forschungs- und Studentenprojekten rund
um den Display-Riesen angelaufen. Die Anwendungsgebiete sind
äußerst vielfältig und reichen von Biologie und Medizin über
Netzwerk-Visualisierungen, Schaltkreisentwurf, Logistik- und
Energiemonitoring, Design und Industrie 4.0 bis hin zu Medien-
und Newsräumen der Zukunft. Die Professur für
Multimedia-Technologie möchte diese Technologie auch kleinen
und mittelständischen Unternehmen zur Verfügung stellen, welche
große Datenmengen interaktiv visualisieren möchten.
Informationen für Journalisten:
Prof. Raimund Dachselt
Tel: +49 (0)351 463-38507