28.05.2008
Deutsches Institut für Sachunmittelbare Demokratie wird An-Institut an der TU Dresden
Das Deutsche Institut für Sachunmittelbare Demokratie (DISUD) ist neues An-Institut an der Technischen Universität Dresden. Durch dieses deutschlandweit einzige An-Institut zur Erforschung der unmittelbaren Demokratie hat sich die Technische Universität Dresden ein Alleinstellungsmerkmal unter den deutschen Universitäten erworben. Die Juristische Fakultät der TU Dresden hatte den Antrag auf den Weg gebracht.
Die seit 1990 erhöhte Regelungsdichte zur sachunmittelbaren Demokratie zieht noch immer einen riesigen Forschungsbedarf nach sich. In der Schweiz wird dieses Forschungsgebiet bereits massiv gefördert. "Wir arbeiten daran, in Dresden ein Zentrum der direkten Demokratieforschung aufzubauen und sind für die gute Kooperation mit der TU Dresden dankbar", so Dr. iur. Peter Neumann, Direktor des DISUD. Er befasst sich bereits seit zwanzig Jahren mit der direkten Demokratie in Sachfragen. 2004 hat er das DISUD in Dresden gegründet.
Seitdem widmet sich das DISUD der wissenschaftlichen Behandlung der unmittelbaren Demokratie (direkten Demokratie) auf der Grundlage der Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland. Der wissenschaftliche Beirat des DISUD setzt sich zusammen aus neun namhaften Wissenschaftlern renommierter Universitäten aus Österreich, der Schweiz und aus Deutschland.
Jährlich veranstaltet das DISUD eine wissenschaftliche Studienreise mit Seminaren und Gesprächen an führenden Schweizer Universitäten. Neben Treffen mit Repräsentanten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur werden die Landsgemeinden in Glarus und Appenzell/Innerrhoden, letzte Orte der praktizierten Versammlungsdemokratie in der Schweiz, besucht. Die enge Zusammenarbeit mit dem wohl bedeutendsten Forschungsinstitut zur direkten Demokratie "C2D - Centre for Research on Direct Democracy" in Aarau, An-Institut der Universität Zürich, dient ebenso der Vernetzung der Wissenschaftler auf dem Gebiet der sachunmittelbaren Demokratie.
Die monatlichen interdisziplinären Gesprächsrunden des DISUD dienen ebenfalls dem wissenschaftlichen Diskurs, der bisweilen durchaus auch den Charakter von politischer Bildungsarbeit haben kann. Die Referenten sind in der Regel Wissenschaftler aus verschiedenen Fachrichtungen sowie Vertreter aus Wirtschaft und Politik.
Da die Forschung zur sachunmittelbaren Demokratie nicht auf die Theorie beschränkt bleiben kann, hat das DISUD mit einer Erhebung der kommunalen Bürgerbegehren, Ratsbegehren und Bürgerentscheide in Deutschland begonnen. Das langfristige Ziel des Instituts ist sowohl die quantitative, als auch qualitative Erfassung der Praxis mit diesen Rechtsinstituten. Die so geschaffene Datenbank soll der Wissenschaft, aber auch der interessierten Öffentlichkeit bereitgestellt werden.
Die Arbeit des Instituts findet zudem ihren Ausdruck in der eigenen Schriftenreihe "Studien zur Sachunmittelbaren Demokratie (StSD)", die beim Nomos-Verlag erscheint. Eine weitere Schriftenreihe ist bereits in Vorbereitung.
Aus Anlass der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Deutschen Institut für Sachunmittelbare Demokratie an der Technischen Universität Dresden und dem "C2D - Centre for Research on Direct Democracy", Aarau, Universität Zürich, findet vom 24. bis 26. Oktober dieses Jahres in Zusammenarbeit mit der Juristischen Fakultät der Technischen Universität Dresden und der Konrad-Adenauer-Stiftung eine internationale Wissenschaftstagung zur "Sachunmittelbaren Demokratie im interdisziplinären und internationalen Kontext". Eingeladen sind einige der bedeutendsten Forscher zur unmittelbaren Demokratie aus Österreich, der Schweiz und Deutschland.
Weitere Informationen:
Deutsches Institut für Sachunmittelbare Demokratie an der Technischen Universität Dresden, Villa Lingner
Leubnitzer Straße 30, 01069 Dresden
Tel. 0351 41746664
www.disud.org