01.12.2021
Dresdener Mediziner mit dem Förderpreis 2021 der Sibylle Assmus-Stiftung geehrt
Olfaktoriusrinnenmeningeome stehen im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von PD Dr. med. Tareq Juratli. Der Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus sucht nach Wegen, das biologische Alter der zur Gruppe der Schädelbasismeningeome gehörenden Tumoren genauer zu bestimmen. Es kann Aufschluss über den natürlichen Verlauf der Erkrankung liefern. Für seine Arbeit wurde PD Dr. Tareq Juratli vor wenigen Tagen von der Sibylle Assmus-Stiftung mit dem Förderpreis für Neuroonkologie 2021 ausgezeichnet. Er ist mit 10.000 Euro dotiert.
Dresden, 01. Dezember 2021. Meningeome gehören zu den häufigsten primären Tumoren im zentralen Nervensystems des Menschen. Histologisch wird die Mehrzahl der Meningeome als Tumor Grad 1 eingestuft, sie gelten damit als gutartig. Operiert werden muss in vielen Fällen dennoch, denn der Tumor wächst raumgreifend, entweder von der Hirnhaut am Schädeldach oder an der Schädelbasis. Etwa ein Drittel aller Meningeome zeigen ein aggressives Verhalten trotz Behandlung, betroffen sind davon vor allem die Schädelbasismeningnome. Diese Tumoren können rezidivieren und schwere neurologische Ausfallserscheinungen hervorrufen.
Im Rahmen seiner Forschung sucht PD Dr. Tareq Juratli zusammen mit der Arbeitsgruppe von PD Dr. Olaf Bergmann im Center for Regenerative Disease Dresden (CRTD) nach Wegen, das biologische Alter der Meningeome genauer zu bestimmen und diese Daten mit dem molekularen Tumorprofil zu korrelieren. Sie nutzen dabei die Methode der C14-Radiokohlenstoffdatierung. Das Ergebnis soll dazu beitragen, den natürlichen Verlauf der Meningeome und ihre Biologie besser zu verstehen.
Die Sibylle Assmus-Stiftung unterstützt die weiterführende Forschung mit 10.000 Euro. Sie wurde vor 19 Jahren in Erinnerung an Sibylle Assmus gegründet, die mit 21 Jahren an Leukämie verstorben ist. Der Stifter und Stiftungsvorstand ist der Vater von Sibylle, Dr. Hans Assmus, der als Neurochirurg und Neurologe in Dossenheim/Heidelberg tätig war. Die Stiftung schreibt jährlich einen Förderpreis für Neuroonkologie aus. Er richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die durch ihre Arbeit zum Verständnis von grundlegenden Pathomechanismen oder zu neuen diagnostischen oder therapeutischen Ansätzen im Kampf gegen Tumorerkrankungen des Nervensystems beitragen.
Kontakt:
PD Dr. med. Tareq Juratli, FEBNS
Oberarzt
Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus
an der Technischen Universität Dresden