Nov 19, 2007
Vom Atom zum komplexen Bauteil
Forscher der TU Dresden gründen mit ihren Kollegen aus den außeruniversitären Forschungseinrichtungen das europäische Zentrum "European Centre for Emerging Materials and Processes Dresden (ECEMP)", um Forschung und Lehre im Bereich der Materialwissenschaften nachhaltig auf internationalem Niveau zu stärken. Das ECEMP wird sich der Simulation und Entwicklung neuer, auf die Anforderungen moderner Produktionsprozesse zugeschnittener High-Tech-Werkstoffe widmen. Mehrkomponentige Konstruktions- und Funktionswerkstoffe mit einem erweiterten Einsatzspektrum, etwa für Leichtbauanwendungen im Fahrzeugbau, stehen ebenso im Zentrum der Forschung wie weitere Aktivitäten, die sich mit Werkstoffen für eine nachhaltige Energie- und Anlagentechnik sowie Medizintechnik befassen.
Zur Umsetzung des anspruchsvollen wissenschaftlichen Programms sind u.a. folgende Maßnahmen vorgesehen:
- Schaffung neuer Professuren, Juniorprofessuren und Stiftungsprofessuren
- Bildung von internationalen Nachwuchsgruppen und Graduiertenschulen
- Einrichtung eines werkstoff- und eines technologieorientierten Masterstudienganges
- Schaffung familienfreundlicher Forschungsstrukturen
- Einrichtung fakultätsübergreifender Experimental- und Technologiepools.
Das ECEMP stützt sich auf die exzellente, werkstoffübergreifende Kompetenz und Ausstattung des Dresdener Materialforschungsstandortes mit seinen mehr als 1000 universitären und außeruniversitären Materialwissenschaftlern. Darüber hinaus fließt auch die starke regionale Kompetenz insbesondere der kleinen und mittelständischen Industrie in das ECEMP mit ein.
Diese Breite und Vielschichtigkeit materialwissenschaftlicher Erfahrungen ermöglicht es, einen auch im internationalen Maßstab neuen Ansatz bei der Entwicklung von Materialien der Zukunft zu verfolgen. Die das ECEMP prägenden Materialwissenschaften stellen Eckpfeiler des Profils der TU Dresden dar und zählen zugleich auch zu den Schlüsseltechnologien in der Hightech-Strategie der Bundesregierung.
Am Standort Dresden existiert bereits ein herausragendes Potenzial zu den drei Materialklassen Metalle, Keramiken und Polymere. Die weiter gehende strategische Vernetzung und Clusterbildung des ECEMP in der Forschungstiefe vom Atom über Mehrkomponentenwerkstoffe und neue Technologien bis hin zum Bauteil einerseits und in der Mitwirkungsbreite von Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungen und regionaler Industrie andererseits liefert nachhaltig die notwendige "kritische Masse" für eine über Europa hinaus ausstrahlende Exzellenz. Das ECEMP beteiligt sich mit einem Antrag im Rahmen der sächsischen Exzellenzinitiative und dient als Impulsgeber der TU Dresden, um auch bei der nächsten Runde der Exzellenzinitiative des Bundes erfolgreich zu sein.
Informationen für Journalisten:
Prof. Jörg Weber, Tel. 0351 463-35436,