15.01.2024
Ehrenamtliches Engagement und exzellente Leistungen - ein Portrait über internationale Studierende der TU Dresden
Jedes Jahr ehrt die TU Dresden das soziale und gesellschaftliche Engagement internationaler Studierender mit dem DAAD-Preis. Dafür stellt der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) jährlich Mittel zur Verfügung. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis, der seit dem Jahr 2013 an der TU Dresden vergeben wird, soll dazu beitragen, der stetig wachsenden Zahl internationaler Studierender ein Gesicht zu geben und deutlich machen, dass jede:r Einzelne von ihnen eine Bereicherung für unsere Gesellschaft darstellt.
Denn nicht nur die hiesige Wirtschaft profitiert von gut ausgebildeten Fachkräften aus dem Ausland, auch die Gesellschaft und die TU Dresden selbst leben von diesen engagierten jungen Menschen, die sich hilfsbereit und motiviert den Herausforderungen unserer Zeit stellen.
Sowohl kleine als auch große Projekte können hier einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Folgende Beispiele stehen stellvertretend für die unzähligen unbekannten und privaten Engagements der internationalen Gemeinschaft der TU Dresden und darüber hinaus.
Die diesjährige DAAD-Preisträgerin Zhaowei Zheng engagierte sich während ihres Psychologiestudiums, das Sie im September 2023 erfolgreich abgeschlossen hat, in verschiedenen Projekten. Ausschlaggebend für die Preisverleihung waren ihre exzellenten Studienleistungen und das Engagement in dem bundesweiten Mentoringprogramm „Balu und du“, welches sich für Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit für Grundschulkinder einsetzt. Zhaowei Zheng war dort über ein Jahr lang Patin für ein Grundschulkind aus Dresden und baute in dieser Zeit eine enge Bindung auf. Der Prozess der Betreuung junger Kinder war sehr herzlich und erfüllend für sie. Auch in Bezug auf ihre eigene Zukunft, hat diese Engagement einen bleibenden Eindruck hinterlassen und Zhaowei Zheng denkt über die Möglichkeit einer zukünftigen Karriere in der Kinder- und Jugendpsychotherapie nach. Ihr Engagement zeigt, dass Mitgefühl und vor allem die eigene Zeit und Unterstützung das Leben eines Kindes nachhaltig verändern kann und somit ein wertvoller Beitrag für unsere Gesellschaft ist.
Der DAAD Preis 2023 wurde am 15. Dezember 2023 durch den Prorektor Bildung Prof. Michael Kobel an Zhaowei Zheng übergeben.
Viele weitere internationale Engagierte an der TUD
Ein weiteres herausragendes Engagement zeigte Valeriia Kliuieva aus der Ukraine, für die der aktive Wandel hin zu einer multikulturellen Gleichstellung in der Hochschulpolitik ein wichtiger Teil ihres gesellschaftlichen Engagements ist. An der TU Dresden studiert sie den Master Europäische Sprachen und ist Mitglied des Fachschaftsrates der Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften der TU Dresden sowie Referentin für ausländische Studierende der Konferenz Sächsischer Studierendenschaften. Der Krieg in ihrem Land und die aktuelle Situation auf der ganzen Welt haben ihr bewusst gemacht, dass alles zum Besseren verändert werden kann, wenn man sich gegenseitig unterstützt und daran denkt, dass die eigene Stimme zählt. Deshalb ermutigt sie jetzt internationale Studierende, sich aktiv am sozialen und politischen Leben der Universität zu beteiligen.
Tuguldur aus der Mongolei studiert Architektur an der TU Dresden und arbeitet als Kinderbetreuer auf einem Abenteuerspielplatz in der Dresdner Johannstadt. Der dortige Abenteuerspielplatz ist ein sicherer Ort für alle Kinder, die nach der Schule oder während der Ferien miteinander spielen oder an verschiedenen Veranstaltungen teilnehmen möchten. Seine früheren Erfahrungen im Baugewerbe und das Praktikum auf den Baustellen haben ihn dazu motiviert. Auch seine Sichtweise auf soziale Aktivitäten hat sich mit der Zeit verändert: Wenn es Freude macht und positive Erfahrungen bringt, merkt man nicht, wie schnell die Zeit, die man der Sache widmet, vergeht.
Die Computational Modeling and Simulation Master Studentin Diksha Chawla aus Indien ist ehrenamtliches Mitglied des Fachschaftsrates der Fakultät für Informatik und hilft durch ihre Aktivitäten, die Kommunikation zwischen den Studierenden herzustellen. Es bereitet ihr einen unbeschreiblichen Spaß, alle Menschen zu unterstützen, die ihre Hilfe brauchen. Ihre Motivation ist ganz einfach: Es ist die Freude, etwas im Leben anderer Menschen bewirken zu können und deren Entwicklung persönlich mitzuerleben.
Die lange Geschichte der persönlichen Entwicklung von Noah Elias Tatari aus Syrien begann im Jahr 2015 im Alter von nur 15 Jahren, als er nach Deutschland flüchtete. An der TU Dresden arbeitet er aktuell auf seinen Abschluss im Lehramt für Gymnasien hin. Nebenbei hilft er anderen als Brückenbauer zwischen der arabischen und der europäischen Welt. Bei der Helpline Dresden des Regionale Arbeitsstellen und Angebote für Bildung, Beratung und Demokratie e. V. (RAA - Sachsen e. V.) hilft Noah Elias Tatari bei Notfällen als Übersetzer im Gespräch mit der Polizei oder Notdiensten, bringt Menschen mit wichtigen Beratungsdiensten in Kontakt oder bietet Informationen zu Alltagsproblemen per Telefon oder per E-Mail. Außerdem hat sein YouTube-Kanal „Noah’s Class“ zur deutschen Sprache für Menschen aus arabischsprachigen Ländern bereits mehr als 100.000 Abonnent:innen. Da er selbst ähnliche Erfahrungen gemacht hat, weiß er genau, wie wichtig menschliche Unterstützung ist und wie man Menschen helfen kann, die gezwungen waren, ihre Heimat zu verlassen.
Beeindruckend ist auch das ehrenamtliche Engagement von Mohamad Nadim Tatari aus Syrien, der sich ebenfalls intensiv bei der Helpline Dresden des RAA engagiert. Sein Psychologiestudium und seine persönlichen Erfahrungen ermöglichen es ihm, Menschen mit Migrationshintergrund effektiv zu helfen. Alltägliche Probleme oder kritische, schwierige Situationen sind das, womit sich Tatari derzeit beschäftigt. Und das verändert auch sein Leben: Jetzt hat er nicht nur die Möglichkeit, Bedürfnisse von anderen zu erkennen, sondern auch aktiv dazu beizutragen, diese zu behandeln und Unterstützung anzubieten.
Das Team des International Office bedankt sich herzlich für das Engagement und die herausragenden Bewerbungen für den DAAD-Preis 2023. Die Beispiele stehen symbolisch für die unzähligen kleinen und großen Beiträge, welche die Internationale Community in Dresden für das Zusammenleben und das gemeinsame Wachstum aller leistet.
Autorinnen: Viktoriia Liebiedieva und Luise Thalheim
Pressekontakt:
Mitarbeiterin
NameFrau Luise Thalheim
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