30.10.2012
Energiewende in Sachsen erfolgreich meistern
Mit der Energiewende in Deutschland soll der Anteil von
erneuerbaren Energien in den nächsten Jahrzehnten deutlich
erhöht werden. Auch der Energiesektor in Sachsen wird sich
deshalb in den nächsten Jahren grundlegend verändern.
Die Nachwuchsforschergruppe „Energiewende Sachsen im
transnationalen Kontext“ der Technischen Universität Dresden
soll daher unter anderem eine Strategie entwickeln, wie der
verstärkte Ausbau und die Integration der erneuerbaren
Energieträger in das bestehende Energieversorgungssystem
realisiert werden kann. Dies betrifft insbesondere die
elektrische Energieversorgung, aber auch die Gas- und
Wärmeversorgung wird mit berücksichtigt. Gesucht werden
technische und wirtschaftliche Lösungen, die zu einer
intelligenten Integration erneuerbarer Energien
beitragen.
Das interdisziplinäre Projekt, in dem sechs
Nachwuchswissenschaftler arbeiten, wird mit 900.000 Euro aus
Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Partner
des Projekts an der Technischen Universität Dresden sind die
Professur für Energiewirtschaft (Prof. Dominik Möst, Fakultät
Wirtschaftswissenschaften) und das Institut für elektrische
Energieversorgung und Hochspannungstechnik (Prof. Peter
Schegner, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik)).
Zudem sind die TU Graz und die TU Wien transnationale Partner
des Projekts.
„Die jungen Forscher arbeiten an einem für Sachsen und
Deutschland entscheidenden Zukunftsfeld. Damit die Energiewende
gelingt und erfolgreich umgesetzt werden kann, brauchen wir
neue Strategien und innovative Lösungsansätze. Die Arbeit der
Nachwuchsforschergruppe leistet einen wichtigen Beitrag um den
Standort Sachsen im Bereich der Energietechnik- und wirtschaft
weiter voranzubringen“, kommentiert Wissenschaftsministerin
Sabine von Schorlemer das Projekt. „Außerdem haben die
Nachwuchswissenschaftler hier die Möglichkeit, sich durch
forschungsnahe Arbeiten im Bereich der Energiewirtschaft und
-technik weiterzubilden, denn der Bedarf an hochqualifizierten
Fachkräften in diesem Bereich ist sehr groß.“
Der Ausbau der erneuerbaren Energien kann nur erreicht werden,
wenn die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet und
weiterentwickelt wird; von der Energiebereitstellung über die
Übertragungsnetze bis hin zu den Verteilungsnetzen. Deshalb
sollen sich die Nachwuchswissenschaftler untern anderem auch
mit Lösungsansätzen für nachhaltige Energieversorgungssysteme
in schwach besiedelten ländlichen Regionen auseinandersetzen.
Dabei müssen insbesondere die Verteilungsnetze zukünftig neue
Aufgaben übernehmen müssen. Sie werden nicht mehr, sowie
ursprünglich konzipiert, die elektrische Energie zu den
Endkunden transportieren, sondern auch die „Einsammlung“ der
erneuerbaren Energie in der Fläche übernehmen müssen. Hierzu
sind technische, organisatorische und planerische
Herausforderungen zu lösen.
Weiterhin werden in dem Projekt auch übergreifende Aspekte des
Transformationsprozesses betrachtet, etwa die Auswirkungen auf
Energiepreise und Netzentgelte oder die Einbettung der
Entwicklungen in den gesamtdeutschen und europäischen
Rahmen.
Bereits jetzt bestehen enge Kooperationen mit Unternehmen und
Akteuren der Energiewirtschaft, die auch im Rahmen dieses
Vorhabens verstärkt eingebunden werden sollen. Außerdem können
die aufgezeigten Lösungsansätze und Strategien als
Handlungsempfehlungen oder zur Entscheidungsunterstützung im
politischen Bereich herangezogen werden.
Informationen für Journalisten:
Prof. Peter Schegner
Institut für Elektrische Energieversorgung und
Hochspannungstechnik
Tel.: 0351 463-34374
Prof. Dominik Möst
Professur für Energiewirtschaft
Tel.: 0351 463-39770
www.ee2.biz