12.11.2024
Energiewendepreis für Abwärmenutzung der TUD-Hochleistungsrechner im Dresdner Fernwärmenetz
Für ihre erfolgreiche Zusammenarbeit haben der sächsische Kommunalversorger SachsenEnergie, die Technische Universität Dresden (TUD) und der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) am 11. November 2024 den Energy Efficiency Award der Deutschen Energie-Agentur dena erhalten. In der Kategorie „Gemeinsam mehr erreichen! – Energiedienstleistungen als Enabler der Energiewende“ zeichnet der Preis das gemeinsame Vorhaben aus, mit der Abwärme der Hochleistungsrechner der TUD Teile des Dresdner Fernwärmenetztes zu speisen. Durch die Nutzung der Abwärme des Hochleistungsrechners können bis zu 24.000 Megawattstunden grüne Wärme pro Jahr entstehen, 3.700 durchschnittliche Dresdner Haushalte versorgt werden und rund 2.700 Tonnen Kohlenstoffdioxid vermieden werden.
Energieeffizienz ist neben Sicherheit, Leistungsdichte und Hochverfügbarkeit ein entscheidendes Ziel des TUD-Rechenzentrums. Das auf hohe Effizienz optimierte Gebäudekonzept für die Luftkühlung wurde bereits 2014 mit dem Deutschen Rechenzentrumspreis ausgezeichnet. Dass in dem gemeinsamen Projekt mit der SachsenEnergie für die Abwärme nun auch die nötige Wärmenetzinfrastruktur geschaffen wurde ist ein wichtiger Schritt. „Unser Einsatz für einen nachhaltigen und energieeffizienten Gesamtbetrieb erreicht durch die Kooperation mit SachsenEnergie zur Nachnutzung der Abwärme aus unseren wassergekühlten Hochleistungsrechnern sehr erfreuliche Synergien. Hervorzuheben ist insbesondere, dass die Abwärmenutzung ganzjährig erfolgt – wir erwarten zukünftig eine Nachnutzung von über 50 Prozent der im Rechenzentrum erzeugten Wärme“, erläutert Dr. Daniel Hackenberg, Stellvertretender Leiter des Zentrums für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen der TUD.
SachsenEnergie-Vorstand Dr. Axel Cunow: „Wir sind stolz und dankbar, dass die dena unser gemeinsames Projekt auszeichnet. Das Vorhaben ist ein überaus innovativer Schritt für die Dekarbonisierung der Stadt Dresden und ein Puzzleteil von vielen für die gesamte Wärmewende der Landeshauptstadt. Diese Ehrung motiviert und ermutigt, weiterhin innovative und pragmatische Schritte zu gehen. Und das gelingt nur, mit den richtigen Partnern an der Seite, die mit einer Selbstverständlichkeit den Auftrag verinnerlicht haben, Gestalter und Ermöglicher der Dekarbonisierung zu sein.“
Oliver Gaber, Kaufmännischer Geschäftsführer des SIB: „Als Immobilien- und Bauherrenvertreter des Freistaates Sachsen sind wir uns unserer ökologischen und ökonomischen Verantwortung sowie der Vorbildfunktion bewusst. Die Entwicklung und gemeinsame Realisierung eines solchen zukunftsweisenden Vorhabens ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Steigerung der Energieeffizienz und ein deutliches Signal für mehr Nachhaltigkeit. Die Erkenntnisse des ausgezeichneten Pilotprojektes fließen bei der Planung und Umsetzung der weiteren landeseigenen Rechenzentren ein.“
Die Auszeichnung der Deutschen Energie-Agentur wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und prämiert seit 2007 in verschiedenen Kategorien Projekte zur Energie- und CO2-Einsparung sowie Konzepte, die aufzeigen, wie der Weg in die Klimaneutralität und die Transformation der Industrie gelingen kann.
Informationen zum ausgezeichneten Dresdner Abwärme-Projekt
Drei Wärmepumpen wandeln die Abwärme der Supercomputing-Systeme in Fernwärme um. Das Technikbauwerk für die Wärmepumpen und die Tiefbauarbeiten für die Medientrasse wurden unter der Verwaltung der SIB-Niederlassung Dresden II errichtet. Dort wird zukünftig das Wärmeniveau der Abwärme des Rechenzentrums von bis zu 55 Grad auf 90 Grad Celsius auf das Fernwärmeniveau angehoben. Insbesondere in den Sommermonaten kann somit die Rückkühlung überschüssiger Abwärme vermieden und die Abwärme als Nutzwärme in das Netz eingespeist werden. In den Wintermonaten wird schon heute und zukünftig verstärkt ein Teil der entstehenden Wärme zur Beheizung umliegender Hochschulgebäude genutzt. Die Verringerung des CO2-Ausstoßes durch die vermiedene Rückkühlung beläuft sich auf ca. 65 Tonnen pro Jahr. SachsenEnergie rüstet das Gebäude technisch aus. Dazu gehört die Einführung der Medien Mittelspannung und Fernwärme. Insgesamt investiert SachsenEnergie für die Anlage rund 4,4 Millionen Euro – mit finanzieller Förderung des BMWK im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative. Ende 2024 soll die Anlage in Betrieb gehen.
Kontakte
Jacqueline Papperitz
TU Dresden, Zentrum für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH)
Nora Weinhold
Presse- und Mediensprecherin SachsenEnergie
Telefon: 0351 5630 23671, Mobil: 0174 1502935
E-Mail:
Alwin-Rainer Zipfl
Pressesprecher SIB
Telefon: 0351 8135 1260
E-Mail: