Oct 10, 2018
Erster Absolvent des PhD-Programmes von UNU-FLORES und TU Dresden verabschiedet
Als Solomon Hailu Gebrechorkos mit seinen Recherchearbeiten im April 2015 startete, ahnte er noch nicht, dass er ein Klimaexperte werden würde. Erfolgreich verteidigte er Ende September seine Doktorarbeit mit dem Titel „Assessing and Synthesizing Climate-Related Data for Integrated Water-Soil Management in East Africa”. Damit ist Solomon Hailu Gebrechorkos der erste Absolvent des seit 2015 laufenden gemeinsamen PhD-Programmes zu „Integrated Management of Water, Soil, and Waste“ von der Universität der Vereinten Nationen (UNU-FLORES) und der TU Dresden. Seine ersten Arbeiten sind bereits in den hochrangigen wissenschaftlichen Zeitschriften "Hydrology und Earth System Sciences" und "Journal of Climatology" publiziert wurden. Die TU Dresden unterstützt die weiteren Publikationen mit einem „WRAP-UP“ Stipendium der Graduiertenakademie. Unter anderem sollen dabei die Klimafolgen für den Wasserhaushalt und die Landwirtschaft in Ostafrika dargestellt werden.
Solomon Hailu Gebrechorkos hatte ursprünglich vor, sich tiefergehend mit Folgen des Klimawandels zu beschäftigen. Als Äthiopier lag sein Fokus auf Ostafrika. „I had set out to look at the implementation side of things but learning about the research gaps that needed to be filled before that can happen – i.e. data availability – moved me to address this very gap in my research project. I hope my work will enable other researchers to advance their respective endeavours, taking climate change research forward,”* sagt Gebrechorkos über seine Arbeit. Für seine Dissertation sammelte er Klimadaten aus unterschiedlichsten Quellen wie etwa aus Fernerkundungen, regionalen Klimamodellen, von Wetterstationen und bereits integrierten Datensätzen. Nach sorgfältiger Evaluierung der Daten analysierte er Klimatrends, Variabilität und Extreme und erstellte eigene Klimaprojektionen. Diese sind eine grundlegende Voraussetzung für den Nexus Ansatz des integrierten Wasser-, Boden und Abfallmanagements.
Betreut wurde Solomon Hailu Gebrechorkos von Prof. Dr. Christian Bernhofer von der TU Dresden, von dem die grundlegende Forschungsidee stammt, und von Dr. Stephan Hülsmann von der UNU-FLORES, der in enger gleichwertiger Zusammenarbeit zur zügigen Promotion beitrug.
Solomon Hailu Gebrechorkos machte während seiner öffentlichen Verteidigung deutlich, dass die Realisierung von Projekten allein nicht reicht, sondern die Entscheidungsträger ihren Teil dazu beitragen müssen, sie auch nachhaltig zu gestalten. Ein wichtiger Schritt wäre, offener mit Daten, die sie bereits haben, umzugehen und in ihre Entscheidungen einzubeziehen.
„Der möglichst freie Zugang zu Daten ist eine Voraussetzung für eine nachhaltige Umweltpolitik und ist keinesfalls nur ein Problem des „Globalen Südens!“, bekräftigt Prof. Dr. Bernhofer den vorgestellten Lösungsansatz. „Ohne faktenbasierte Entscheidungen können wir eine erfolgreiche Anpassung an den Klimawandel nirgendwo durchführen.“
* („Ich hatte vor, mich tiefergehend mit der Implementierung von Themen zu beschäftigen, erlangte aber wichtige Erkenntnisse über Forschungslücken, die zunächst geschlossen werden müssen, bevor das geht. Sprich, die Verfügbarkeit von Daten bewog mich, diese Lücke zum Gegenstand meines Forschungsprojektes zu machen. Ich hoffe, dass meine Arbeit andere Wissenschaftler bei ihren jeweiligen Bemühungen unterstützen wird, Forschung zur Klimaveränderung voranzubringen.“)
Zum PhD-Programm:
Die Fakultät Umweltwissenschaften entwickelte das Promotionsangebot zusammen mit dem UNU Flores Institut in Dresden. Absolventen der Ingenieur-, Sozial- und Naturwissenschaften können sich einmal jährlich am „Joint PhD Programme in Integrated Management of Water, Soil, and Waste“ von UNU-FLORES, der Universität der Vereinten Nationen, und der TU Dresden bewerben. Ziel des gebührenfreien Programms ist es, eine neue Generation an Umweltwissenschaftlern, Ingenieuren und Managern auszubilden, die im Bereich Nachhaltigkeitsmanagement von Wasser, Boden und Abfall unterstützen und als Multiplikatoren wirken.
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