27.08.2015
ESF-Förderung für Schlüsseltechnologien
Zwei Nachwuchsforschergruppen der TU Dresden werden ab 1.
September 2015 über den Europäischen Sozialfonds (ESF)
gefördert. Das hat das Sächsische Staatsministerium für
Wissenschaft und Kunst (SMWK) bekanntgegeben. Über drei Jahre
erhalten sie insgesamt rund 5,2 Mio. Euro.
CoSiMa – Computer-Simulationen für das Materialdesign
Fördersumme: ca. 2,2 Mio. Euro
Die Nachwuchsforschergruppe wird vom Dresden Center for
Computational Materials Science (DCMS) unter der Leitung von
Prof. Gianaurelio Cuniberti koordiniert und widmet sich
aktuellen praxisnahen Fragestellungen der rechnergestützten
Materialforschung. Geschätzte 70 Prozent aller in deutschen
Unternehmen entwickelten Produkte beruhen auf Innovationen im
Materialbereich. Oft vergehen jedoch mehr als 20 Jahre, bis neu
entdeckte Materialien reif für die praktische Anwendung sind.
Die rechnergestützte Materialforschung ermöglicht es, diese
Zeitspanne durch Simulationen erheblich zu verkürzen und neue
Ansätze deutlich schneller zur Marktreife zu bringen. Die
ESF-Nachwuchsforschergruppe CoSiMa zielt vor allem auf die
Gewinnung von anwendungsnahen Ergebnissen in der multi- und
interdisziplinären rechnergestützten Materialforschung für
Anwendungen in Elektronik, Medizin, Biologie und
Lebenswissenschaften, Energietechnik, Verfahrenstechnik und
Automobilbau. Zudem wird sie die Position Dresdens als
führendes Zentrum der Materialforschung weiter
stärken.
Atto3D – Kommunikationsinfrastrukturen für Attonetze in 3-D-Chipstapeln
Fördersumme: ca. 3 Mio. Euro
Attonetze in 3-D-Chipstapeln sind ein neues Forschungsfeld, mit
dem sich die Nachwuchsgruppe unter der Leitung von Prof.
Gerhard Fettweis vom Vodafone Chair Mobile Communications
Systems beschäftigt. Hintergrund ist die fortwährende
Miniaturisierung der Elektronik, die in absehbarer Zeit an
physikalische Grenzen führen wird. Bereits heute werden Chips
mit Strukturgrößen von weniger als 14 nm produziert. Bei
weiterer Skalierung sind die Abstände der Siliziumatome im
Kristallgitter nur noch wenige Atomlagen dünn. Ein möglicher
Ausweg ist die 3-D-Integration, d.h. das Stapeln von Chips
übereinander zu „Hochhäusern“ der Elektronik im Miniaturformat.
Um das gesamte Potenzial dieser Technologie nutzen zu können,
ist es notwendig, dass Informationen innerhalb des gesamten
Chipstapels ausgetauscht werden können. Dafür erforschen und
entwerfen die Wissenschaftler eine völlig neue
Kommunikationsinfrastruktur mit all ihren Komponenten in
kleinsten Abmessungen, die zudem hochgradig energieeffizient
und ressourcenschonend ist, die sogenannten 3-D-Attonetze.
3-D-Integration und Attonetze sind Schlüsseltechnologien für
viele zukünftige Produkte, innovative Technologien und
Megatrends wie Smart Cities, Smart Grids oder Industrie
4.0.
Informationen für Journalisten:
Kim-Astrid Magister
Tel.: 0351 463-32398