27.08.2010
Bruchmechanik von Werkstoffen und Bauteilen
Aller zwei Jahre richtet die ESIS – die "European Structural Integrity Society" – eine internationale Tagung zur Bruchmechanik von Werkstoffen aus.
Das äußerst breite und vielfältige Anwendungsgebiet der Bruchmechanik bringt es mit sich, dass sich verschiedenste Ingenieurbereiche bei diesem Thema angesprochen fühlen: Neben Maschinenbauern und Bauingenieuren werden auch Automobil- und Flugzeugbauer sowie Mikroelektroniker und selbstredend Werkstoffwissenschaftler an der diesjährigen Konferenz teilnehmen.
Im Vorfeld des fünftägigen Treffens verwies Prof. Klaus-Georg Eulitz vom Institut für Festkörpermechanik der TU Dresden auf die mit diesem Forschungsgegenstand verbundenen Schwerpunkte: „Mit der Untersuchung von Bruchvorgängen bereits auf der Mikroebene wie Korn oder Kristall soll erreicht werden, diese mechanisch und mathematisch beschreiben zu können.“ Auf dieser Grundlage sei es möglich, Konzepte zu erforschen, um von Mikro- auf Makrostrukturen schließen zu können. Dies beinhalte die Erarbeitung und Quantifizierung von Kriterien für den Bruch bzw. die Rissausbreitung.
Insbesondere im Hinblick auf künftige Wasserstofftechnologie sowie für die Speicherung dieses potenziellen Energieträgers betont der Wissenschaftler die Erforschung möglicher durch einen Wasserstoffauftrag auf die Bildung und Ausbreitung von Rissen in Werkstoffen hervorgerufenen Reaktionen. "Die Methoden der Bruchmechanik und der Betriebsfestigkeit sind auf komplexe Strukturen in weiten Bereichen der Technik anwendbar, um bereits in der Konzeptions- und Entwicklungsphase die Werkstoff- und Bauteilauslastung dichter an bestehende Grenzen heranzuführen und damit konsequenteren Leichtbau betreiben zu können", nannte Klaus-Georg Eulitz einen weiteren schon in unmittelbarer Zukunft relevanten Sachverhalt.
Zur internationalen Konferenz haben die mehr als 430 Wissenschaftler aus 44 europäischen und außereuropäischen Länder die Technische Universität Dresden als Tagungsort gewählt, wo vom 30. August bis zum 3. September die nun 18. „European Conference on Fracture“ stattfinden wird. Damit ist der Deutsche Verband für Materialerforschung und -prüfung e.V. (DVM) zum dritten Mal Mitveranstalter dieser Konferenz. Professor Klaus-Georg Eulitz vom Institut für Festkörpermechanik sieht die Wahl dieses Tagungsortes mit Freude: "Die Entscheidung der ESIS für Dresden ist eine hohe Anerkennung für den Wissenschaftsbereich in Deutschland."
Neben Fachvorträgen und theoretischen Erörterungen sind während der Dresdner Tagung zur Bruchmechanik auch Besuche der internationalen Koryphäen in einzelnen Fakultäten der TU sowie im Fraunhofer-Institut und bei der IMA Dresden, der Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH, vorgesehen.
Informationen für Journalisten:
Prof. Klaus-Georg Eulitz
Tel.: +49 (0) 351 463-37993
www.ecf18.de