31.03.2014
Online-Präventionsprogramm gegen Essstörungen sucht Teilnehmerinnen
Für das Online-Präventionsprogramm gegen Essstörungen „Student Bodies“ an der TU Dresden werden weitere Teilnehmerinnen gesucht. Im Arbeitsbereich Klinische Psychologie und Psychotherapie führen Wissenschaftlerinnen ein Projekt zur internetgestützten Prävention und Frühintervention durch. Ziel ist es, die Risikofaktoren für die Entwicklung einer Essstörung genauer zu verstehen. So sollen bessere Möglichkeiten entwickelt werden, jungen Frauen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko frühzeitig helfen zu können, sodass sich Essstörungen gar nicht erst entwickeln.
Mit Hilfe einer kurzen schriftlichen Befragung wird bei jeder Studienteilnehmerin zunächst das persönliche Risiko für die Entwicklung einer Essstörung identifiziert. Seit Oktober 2013 haben rund 2450 junge Frauen den Fragebogen ausgefüllt. Bei über 500 von ihnen wurden Risikofaktoren für die Entwicklung einer Essstörung identifiziert. Nach einem diagnostischen Interview konnten bisher 120 Probandinnen in die Studie eingeschlossen werden, 60 nehmen am zehnwöchigen Online-Präventionsprogramm „Student Bodies“ teil. Anhand von Informationstexten sowie kurzen Audio- und Videoclips erfahren die Teilnehmerinnen mehr über Essstörungen, Körperbild und Schönheitsideal, Sport, Ernährung und verschiedene Gefühlsthemen. Zwei Diplom-Psychologinnen betreuen die Studienteilnehmerinnen unter Supervision der Studienleiterin Prof. Corinna Jacobi online. Sie klären die jungen Frauen über die Gefahren einer Essstörung und die Notwendigkeit einer Intervention auf. Des Weiteren unterstützen sie die Teilnehmerinnen dabei, ihr Essverhalten und ihre Körperwahrnehmung zu verbessern.
Gestörtes Essverhalten, das einer Essstörung oftmals vorausgeht, ist deutlich weiter verbreitet als das Auftreten einer vollausgeprägten Störung. Mehr als zehn Prozent der Frauen im späteren Jugend- oder frühen Erwachsenenalter berichten von Symptomen eines gestörten Essverhaltens. Sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher und gesundheitspolitischer Ebene ist es wichtig, nicht erst auf den Ausbruch einer Erkrankung zu warten, sondern vorbeugend tätig zu werden. Die Chancen auf eine vollständige Heilung sind umso größer, je früher in den Erkrankungsverlauf eingegriffen wird. Wenn sich einmal das Vollbild einer Essstörung entwickelt hat, verläuft sie oft chronisch und ist schwer zu behandeln. So stirbt jede zehnte von Magersucht betroffene Frau aufgrund dieser Erkrankung. Deshalb ist es wichtig, erste Anzeichen wie ständiges gezügeltes Essen, ungesundes Sporttreiben oder den intensiven Wunsch nach Schlankheit ernst zu nehmen und frühzeitig einzugreifen.
Wer sich für die Teilnahme am Präventionsprojekt interessiert, muss mindestens 18 Jahre alt sein. Weitere Voraussetzung ist, dass keine diagnostizierte Essstörung vorliegt. Interessentinnen können sich an das Studienteam wenden:
Weitere Informationen zur Studie und einen Online-Fragebogen gibt es unter www.studentbodies.tu-dresden.de .
Informationen für Journalisten:
Dipl.-Psych. Paula von Bloh (Studienkoordinatorin)
Tel.: 0351 463-38570