16.09.2024
Vierzig Jahre im Einsatz für die Binnengewässer - Gewässerkundler tagen in Dresden
Unter dem Motto „Vierzig Jahre Einfluss auf Süßwassersysteme“ findet vom 16. bis 20. September 2024 die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Limnologie (DGL) in Dresden statt. Zu der im 40. Jubiläumsjahr der DGL vom Institut für Hydrobiologie der TU Dresden organisierten Tagung werden mehr als 300 Teilnehmende erwartet, die sich in Theorie und Praxis mit Binnengewässern und ihrem nachhaltigen Schutz befassen.
Die Verfügbarkeit und Qualität der Ressource Wasser zu sichern, gehört zu den großen globalen Herausforderungen. Obwohl in den letzten 40 Jahren in Deutschland besondere Anstrengungen und Leistungen zum Verständnis und Schutz der Gewässer erbracht wurden, nehmen die Herausforderungen zu. Die hohe Nutzungsintensität in den Einzugsgebieten durch Urbanisierung, Landwirtschaft und Industrie führen zu einer fortgesetzten Belastung der Gewässer mit zum Teil neuartigen Schadstoffen. Die aktuelle Situation ist zudem gekennzeichnet durch den Verlust der Biodiversität, die Verbreitung fremder Arten, der Einengung oder Zerstörung von Lebensräumen und die deutlich spürbare Wirkung der Klimakrise. Auch Fragen zur Nutzung von Gewässern für die Wärmegewinnung oder als Fläche für Photovoltaikanlagen im Zuge der Energiewende erfordern fachlich fundierte Antworten. Hitzewellen, wasserbezogene Katastrophen sowie Wassermangel betreffen nicht mehr nur andere Regionen der Welt, sondern sind auch in Deutschland angekommen. So werden Hochwässer, wie sie zurzeit in Ost- und Mitteleuropa und am Tagungsort auftreten, unter den Bedingungen des Klimawandels an Intensität und Häufigkeit zunehmen.
Die Tagung mit internationaler Beteiligung soll dazu beitragen, das Verständnis und den Schutz der Gewässer in einer sich wandelnden Zeit voranzubringen. Sie soll bewährte und neuartige Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, Erfolge sichtbar machen und Ideen für die Zukunft entwickeln. Die DGL schlägt eine Brücke zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. Dadurch können der Forschungsbedarf drängender Probleme identifiziert und wissenschaftliche Erkenntnisse schnell in die wasserwirtschaftliche Praxis überführt werden. Deswegen sind die Renaturierung der Gewässer, die Reduzierung von Spurenstoffen und der Erhalt der Artenvielfalt zentrale Themen der Tagung. Viele der angemeldeten Beiträge verdeutlichen, dass die wachsenden Aufgaben nur interdisziplinär, mit neuen Methoden und durch eine starke internationale Vernetzung gelöst werden können.
Mehr dazu: https://dgl-jahrestagungen.de
Prof. Dr. Thomas U. Berendonk, TU Dresden, Institut für Hydrobiologie, Institutsdirektor
Prof. Dr. Markus Weitere, Helmholtzzentrum für Umweltforschung (UFZ), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Limnologie