16.07.2015
1,3 Millionen Euro für die Dresdner LHC-Forschung BMBF fördert Institut für Kern- und Teilchenphysik
Die Forschung am Institut für Kern- und Teilchenphysik der TU Dresden wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro gefördert. Drei Jahre lang fließt das Geld in die Arbeitsgruppen von Prof. Michael Kobel und Prof. Arno Straessner und unterstützt die Arbeiten der Dresdner Wissenschaftler am ATLAS-Detektor des CERN in Genf. Auf dem Programm steht unter anderem die Analyse der neuen Daten. Seit kurzem ist der Beschleunigerring LHC wieder angelaufen und lässt nun Protonen bei der Rekordenergie von 13 TeV kollidieren. Der ATLAS-Detektor registriert, welche Teilchenumwandlungen bei diesen Kollisionen ablaufen.
Von der Analyse der Daten erhoffen sich die Physiker eine genaue Vermessung der hochenergetischen Streuung von W- und Z-Teilchen, einem äußerst seltenen Prozess des Standardmodells, der im Jahr 2014 das erste Mal am ATLAS-Detektor beobachtet werden konnte – die Untersuchung leiteten Dresdner Forscher. Bei den nun zur Verfügung stehenden höheren Teilchenenergien könnten sich dabei neue Phänomene zeigen, wie möglicherweise Hinweise auf eine Substruktur des im Jahr 2012 entdeckten Higgs-Bosons. Zudem wird nach weiteren schweren Higgs-Bosonen gesucht, die das bekannte Standardmodell der Teilchenphysik erweitern.
Eine spezielle Förderung erhalten die Arbeiten für den Ausbau der Auslese-Elektronik der sogenannten Flüssig-Argon-Kalorimeter, welche zur Erkennung und Energiemessung von Photonen und Elektronen in Protonkollisionen eingesetzt werden. Eine Erweiterung und Erneuerung der Elektronik ist notwendig, da der LHC in den Jahren 2019 und 2024 in zwei Stufen umgerüstet wird, um höhere Strahlintensitäten zu erreichen. Dabei werden gewaltige Datenmengen anfallen, die in Echtzeit verarbeitet werden müssen und neue Methoden zur schnellen Teilchenerkennung erfordern.
Die Förderung erfolgt innerhalb des BMBF-Verbundprojekts „Physik bei höchsten Energien mit dem ATLAS-Experiment am LHC (BMBF-FSP 103)“ und des BMBF-Forschungsinfrastruktur-Projekts „Fortentwicklung des ATLAS-Experiments zum Einsatz am HL-LHC“.
Weitere Informationen unter http://iktp.tu-dresden.de/
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Michael Kobel (Professur für Teilchenphysik)
Tel.: 0351 463 39880
Prof. Dr. Arno Straessner (Professur für Experimentelle Teilchenphysik)
Tel.: 0351 463 34089