15.06.2011
Besser essen für den Umweltschutz!
Der Dresdner Carbon Foodprint, ein Gemeinschaftsprojekt von Studentenwerk Dresden, der TU-Umweltinitiative (TUUWI) und der Professur für Betriebliche Umweltökonomie, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, ist eines von 20 Projekten, die für den Sächsischen Umweltpreis 2011 nominiert sind.
Initiiert wurde das Projekt durch das Engagement der studentischen TU-Umweltinitiative (TUUWI). Idee der eigens dafür gegründeten AG Mensa Universale war es, das Thema gesunde, umweltfreundliche und klimagerechte Ernährung im Studentenalltag weiter voranzutreiben und den Studierenden vor Ort in den Mensen und Cafeterien die Möglichkeit zu geben, umweltgerecht und klimafreundlich zu entscheiden. Ein großer Teil der Treibhausgasemissionen ist auf die Viehzucht zurückzuführen. Durch vegetarische oder noch stärker durch vegane Ernährung werden Land, Energie- und Wasserressourcen geringer beansprucht. In der Debatte um Klimawandel und Umweltschutz ist das Thema Ernährung aber erst in den letzten Jahren stärker in den Fokus gerückt.
Der Dresdner Carbon Foodprint wurde erstmals auf dem Klimafestival 2010 präsentiert. Im Rahmen des Klimafestivals wurde gemeinsam mit der Neuen Mensa Bergstraße das Speiseangebot für eine Woche angepasst. Um das Angebot zu bewerten, wurde die Idee einer „Klimaampel" geboren. Ein Team von fünf Studierenden hat unter Anleitung der Professur für Betriebliche Umweltökonomie einen „Prototypen" für den Dresdner Carbon Foodprint entwickelt. Dieser berechnet mit Hilfe von Daten des Umweltbundesamtes (Datenbank PROBAS) auf Basis der Zutaten und Zutatenmengen die durch ein Essen verursachten CO2-Äquivalente (neben Kohlendioxid gehen hier auch andere Treibhausgase, wie das in der Viehzucht entstehende Methan, ein und werden nach ihrem Beitrag zum Treibhauseffekt in CO2 umgerechnet). Neben der Art des Anbaus (ökologisch, herkömmlich) bzw. der Form der Tierhaltung werden auch die jeweiligen Transportstrecken bis zur Mensa berücksichtigt und fließen in die CO2-Bilanz mit ein. Im Ergebnis können zum einen die Gerichte in der Wochenübersicht untereinander verglichen werden, zum anderen werden aber auch die größten Emissionsquellen jedes einzelnen Gerichts offengelegt. Der Mensabesucher hat die Wahl: Entscheidet nur der persönliche Geschmack oder auch das Gewissen…?!
Mit verschiedenen Angeboten, wie z. B. dem Veggi-Tag einmal monatlich, wird die Idee auch weiterhin von der Neuen Mensa Bergstraße unterstützt. Es ist angedacht, das Angebot an vegetarischen und veganen Speisen weiter auszuweiten und den Carbon Foodprint täglich für alle angebotenen Gerichte auszuweisen. Auch der 33. Deutsche Evangelische Kirchentag profitierte von den Arbeiten der TU Dresden: für alle Speisen, die im Gläsernen Restaurant auf der Messe und in der Neuen Mensa Bergstraße angeboten wurden, konnten die Gäste ihre Essensauswahl mit Hilfe des Carbon Foodprint treffen.
Mit dem Sächsischen Umweltpreis sollen herausragende Leistungen für den Schutz der Umwelt und der natürlichen Ressourcen sowie für den Naturschutz gewürdigt werden. Das können innovative, kreative Umweltleistungen, Produkte, Technologien und Produktionsverfahren aber auch Einzelprojekte und herausragendes ehrenamtliches Engagement sein. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und kann an ein oder mehrere Projekte vergeben werden. Insgesamt wurden im Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft 77 Bewerbungen eingereicht. Die 20 nominierten Projekte werden jeweils mit einem kurzen Film im Rahmen einer Festveranstaltung am 25. Juni vorgestellt. Die Preisträger werden dann durch den Sächsischen Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft Frank Kupfer bekannt gegeben.
Informationen für Journalisten:
Dr. Ines Klauke
Umweltkoordinatorin der TU-Dresden
Tel.: 0351 463-39493
Mathias Bäumel
17. Juni 2011