Jun 13, 2016
Frauen in der Wissenschaft – Harte Arbeit und perfektes Timing
Tagung an der TU Dresden vom 15. bis 17. Juni zeigt Nachwuchsforscherinnen Karrierewege auf
Frauen, die in der Wissenschaft Karriere machen wollen, stehen oft vor einer Vielzahl von Fragen: Wie kann ich meine wissenschaftliche Karriere gestalten? Wie präsentiere ich mich richtig? Wie komme ich trotz Elternzeit auf ausreichende wissenschaftliche Publikationen? Und lassen sich Familie und Wissenschaftskarriere überhaupt miteinander vereinbaren?
Diese und andere Fragen stehen im Mittelpunkt der Tagung „Be WISE and succeed – Woman in Science and Engineering“, die die TU Dresden vom 15. bis 17. Juni 2016 für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -gruppenleiterinnen organisiert. Neben Impulsvorträgen renommierter Wissenschaftlerinnen bietet die Tagung zahlreiche Workshops zu den Themen Zeitmanagement, Vereinbarkeit von Wissenschaft und Familie, Führungskräftetraining, Creative Thinking und wissenschaftliches Schreiben, sowie Bewerbungstraining und Coaching an. Junge Forscherinnen können mit gestandenen Professorinnen ins Gespräch kommen und mehr über deren Wege in die Wissenschaft und mögliche Stolpersteine auf dem Weg dorthin erfahren.
Für Dunja Knapp, Postdoc am Exzellenzcluster „Center for Regenerative Therapies Dresden“ (CRTD), spielte das Thema Gender eigentlich nie eine Rolle. Mittlerweile, als Mutter von drei Kindern, weiß sie, dass man als Frau ganz bewusst eine Wahl treffen muss: „Ich wollte Kinder, obwohl ich wusste, dass mich diese Entscheidung bei jedem Schritt meiner Karriere wieder etwas zurückwerfen würde. Ich brauche für die einzelnen Etappen einfach mehr Zeit. Da wäre es schön, wenn das in der sehr wettbewerbsorientierten Wissenschaftsgemeinschaft besser akzeptiert würde und auch die Förderregularien entsprechend flexibler wären.“ Elly Tanaka, die seit 2008 Professorin für Tiermodelle der Regeneration am CRTD ist, gilt Dunja Knapp und vielen anderen Nachwuchswissenschaftlerinnen als Vorbild. Denn sie hat es geschafft, eine Familie zu gründen und gleichzeitig eine äußerst erfolgreiche Karriere in der Wissenschaft aufzubauen. „In den letzten 25 Jahren hat sich schon sehr viel verändert und mittlerweile kenne ich viele Kolleginnen, die ebenfalls Kinder haben“, sagt Elly Tanaka. „Aber über eins muss sich jede Frau im Klaren sein: beides zu wollen, ist extrem harte Arbeit und das wird sich auch nicht ändern.“ Wenn sie jungen Forscherinnen ein guten Rat geben soll, dann diesen: „Beim Kinderkriegen kommt es sehr auf das richtige Timing an.“
Die Tagung wird im Rahmen der Karrierefördermaßnahmen in DFG-koordinierten Programmen finanziert. In diesem Jahr beteiligen sich mit dem SPP 1708, dem SFB 655, dem SFB 1143 und dem Graduiertenkolleg 1621 vier DFG-Programme der TU Dresden. Die Stabsstelle Diversity Management unterstützt die Organisation und Durchführung der Tagung. Schirmherr ist Prof. Michael Ruck, Prorektor für Universitätsplanung.
Weitere Informationen zur Tagung unter https://www.tu-dresden.de/bewise
Informationen für Journalisten
Dr. Sylvi Bianchin (Stabsstelle Diversity Management)
Tel.: +49 (0) 351 463-39759