25.02.2025
Gegen die Verschwendung von Lebensmitteln: TUD-Studierende stellten zwei „Fairteiler“ in Dresden auf
Architekturstudierende der Technischen Universität Dresden (TUD) haben im Rahmen ihres Studiums Verteilerstationen – sogenannte „Fairteiler“ – für Lebensmittel entworfen und angefertigt. Am 25. Februar 2025 wurden sie offiziell präsentiert, an zwei Orten in Dresden aufgestellt und erstmals befüllt. Die „Fairteiler“ sollen einen Beitrag gegen das Wegwerfen noch genießbarer Lebensmittel leisten. In den „Fairteilern“ können Nahrungsmittel, die beispielweise aufgrund eines anstehenden Urlaubs nicht mehr aufgebraucht werden, unter Einhaltung festgelegter Hygiene-Regeln ablegt werden. Andere Menschen können diese Lebensmittel entnehmen und so vor dem Wegwerfen retten.

Gruppenbild der Studierenden, die während ihres Seminars die "Fairteiler" entworfen und gebaut haben.
Eine der beiden neuen Verteilerstationen befindet sich im Gemeinschaftsgarten der Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB). Der zweite „Fairteiler“ wurde am Skaterpark an der Lingnerallee aufgestellt. Die öffentliche Fläche stellt die Landeshauptstadt Dresden zur Verfügung. Für den Betrieb der Stationen sorgt die Initiative foodsharing Dresden. Das „Fairteiler“-Projekt wurde mit 2.500 Euro Preisgeld vom “eku Zukunftspreis” des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft gefördert.

Studierende präsentieren im Rahmen der Erstbefüllung der "Fairteiler" ihre Entwürfe.
Entwickelt wurden die „Fairteiler“ im vergangenen Semester an der Professur für Entwerfen und Konstruieren II (Prof. Michael Vaerst) der TUD. Bereits jetzt gebe es in Dresden über 20 Orte, an denen Lebensmittel vor dem Wegwerfen gerettet werden. „Das Problem ist, dass die Orte oft ungestaltet sind. Sie gehen im Stadtgeschehen einfach unter und werden daher nur von eingeweihten Foodsavern genutzt“, erklärt Johanna Edelmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Entwerfen und Konstruieren II, die das „Fairteiler“-Projekt initiiert und die Studierenden beim Entwurf und Umsetzungsprozess betreut hat. „Daraus entstand die Idee für das Projekt. Wir wollten eine Konstruktion entwickeln, die auffällt und die einen prägnanten Wiedererkennungswert hat.“
Dabei sind die neuen „Fairteiler“ keinesfalls reine Orte der Lebensmittelverwahrung. „Sie sind darüber hinaus auch Treffpunkte, an denen Menschen zusammenkommen können“, so Edelmann.
Neben foodsharing Dresden waren auch das Bildungsprojekt ZUR TONNE, die SLUB Dresden sowie das städtische Amt für Stadtgrün und Abfallwirtschaft am Entstehungsprozess und der Umsetzung der Verteilerstationen beteiligt. „Wer seine Lebensmittel lieber teilt, statt sie wegzuwerfen, leistet einen großen Beitrag zu Abfallvermeidung und Klimaschutz. Deshalb unterstützt die Landeshauptstadt jede Initiative, die die Vermeidung von Lebensmittelabfällen noch deutlicher in den Fokus der Dresdnerinnen und Dresdner rückt“, begrüßt Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen die Initiative.

Prof. Michael Vaerst (l.) und Johanna Edelmann entnehmen eine Kiste mit Lebensmitteln aus dem "Fairteiler".
Hintergrund: So funktionieren die „Fairteiler“:
Hunderte Dresdner Ehrenamtliche betreuen die bisherigen sowie die zwei neuen Standorte der Verteilstationen. Sie sorgen dafür, dass alle Lebensmittel noch verzehrbar sind und sich die Objekte in einem ordentlichen Zustand befinden. Abgelegt werden dürfen nur Lebensmittel, die noch haltbar sind. Milchprodukte oder andere schnell verderbliche Lebensmittel haben in den „Fairteilern“ keinen Platz. Die genauen Regeln sind auch direkt an den Fairteilern angebracht.
Die Entwürfe der Studierenden wurden vor dem Bau mit dem Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt abgestimmt.
Kontakt:
Johanna Edelmann
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Professur Entwerfen und Konstruieren II