22.07.2009
Kulturen der Gerechtigkeit – Gerechtigkeitsvorstellungen in Russland und Westeuropa
Mit 1,2 Millionen Euro unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ein neues, fachübergreifendes Verbundprojekt, an dem sich Wissenschaftler der Technischen Universität Dresden, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und der Ruhr-Universität Bochum beteiligen.
Im Projekt „Kulturen der Gerechtigkeit. Normative Diskurse im Transfer zwischen Westeuropa und Russland“ arbeiten Philosophen, Historiker, Slawisten und Theologen eng zusammen, koordiniert von der Forschungsstelle „Russische Philosophie und Ideengeschichte“ am Institut für Philosophie der RUB (Prof. Dr. Alexander Haardt).
Das BMBF fördert das Projekt in seinem Programm „Übersetzungsfunktionen der Geisteswissenschaften“.
Kulturunterschiede und Ideentransfer
Gerechtigkeit ist nicht gleich Gerechtigkeit: Die Gemeinsamkeiten und vor allem die Unterschiede von Gerechtigkeitsvorstellungen in Russland und Westeuropa untersuchen die Forscher mit verschiedenen Herangehensweisen. Wie bilden sich Auffassungen von Gerechtigkeit heraus, wie werden sie artikuliert? In den Blick rücken dabei nicht nur die Übersetzungsprozesse zwischen den Kulturen, sondern auch der Ideentransfer zwischen Philosophie, Rechtswissenschaft, Literatur, Religion und Politik. Ziel ist, den kulturspezifischen Charakter der konkreten Auffassungen von Gerechtigkeit herauszuarbeiten.
Veranstaltungen, Kooperationen, Publikationen
Im Verbundprojekt sind in den kommenden drei Jahren zahlreiche Veranstaltungen geplant: internationale und fachübergreifende Workshops und Tagungen sowie Ringvorlesungen und Vortragsreihen in Dresden, Bochum und Münster. Angestrebt ist zudem eine enge Zusammenarbeit mit Institutionen im In- und Ausland zum deutsch-russischen Kulturaustausch im wissenschaftlichen sowie außerakademischen Bereich. Die konkreten Projektergebnisse sollen abschließend in eigenen Publikationen zugänglich gemacht werden.
Projektpartner
Unter Federführung der im vergangenen Jahr gegründeten Forschungsstelle „Russische Philosophie und Ideengeschichte“ der Ruhr-Universität Bochum (RUB) beteiligen sich an dem Projekt Wissenschaftler aus Bochum, Münster und Dresden.
In Dresden leitet Prof. Dr. Holger Kuße (Slavische Sprachgeschichte und Sprachwissenschaft, Institut für Slavistik) ein Teilprojekt des Forschungsverbundes.
Weitere Informationen:
TU Dresden
Institut für Slavistik
Prof. Dr. Holger Kuße
Tel.: 0351 463-34220
in Bochum:
Prof. Dr. Alexander Haardt, Meike Siegfried, Dr. Nikolaj Plotnikov
Forschungsstelle Russische Philosophie und Ideengeschichte
Institut für Philosophie der RUB
Tel.: 0234 32-28730, -25543, -25915