01.09.2010
Gletschervermesser sind mit reicher Datenausbeute zurück
Jakobshavn Isbræ, an der Westküste Grönlands gelegen, ist einer der schnellsten und produktivsten Gletscher der Welt. Ein Zehntel der Eisberge, die jedes Jahr von ihm abbrechen, würde bereits reichen, um ganz Deutschland mit Wasser zu versorgen. (Nebenbei: Einer dieser Eisberge wurde übrigens 1912 richtig prominent: er rammte die "Titanic".) Drei Forscher des Instituts für Photogrammetrie und Fernerkundung der TU Dresden verbrachten den August 2010 in Grönland, um die Fließgeschwindigkeit mehrerer Gletscher zu messen.
Einfach ist diese Messung nicht. Bis zu vierzig Meter pro Tag beträgt die Bewegungsgeschwindigkeit der Gletscher, und da der riesige "Jacobshavn", der seit 2004 zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, selbst unbegehbar ist, also auch keine Messpunkte auf markanten Punkten angebracht werden können, analysierten Hans-Gerd Maas, Ellen Schwalbe und Ralf Rosenau die Fließbewegungen des Gletschers vom Rand über photogrammetrische Aufnahmen und ergänzende geodätische Messungen. Die Bilddaten, die die Kameras im Viertelstundentakt rund um die Uhr aufgenommen haben, werden nun am Institut ausgewertet.
Autor: Martin Morgenstern
Informationen für Journalisten:
Prof. Hans-Gerd Maas,
Tel.: 0351 463-33680