12.12.2024
Gutachten zum Einsturz der Carolabrücke: TUD-Forscher Steffen Marx stellt Untersuchungsergebnisse vor
Prof. Steffen Marx vom Institut für Massivbau der TU Dresden hat am 11. Dezember 2024 im Bauausschuss der Stadt Dresden sein Gutachten zu den Einsturzursachen der Carolabrücke vorgelegt. Hauptursache sind demnach Korrosionsschäden an Stahlelementen, die bereits beim Bau der Brücke entstanden. In Verbindung mit Materialermüdung durch die tagtägliche verkehrliche Beanspruchung der vergangenen Jahrzehnte führten die Korrosionsschäden zum plötzlichen Einsturz der Brücke am 11. September 2024.
Wasserstoffinduzierte Spannungsrisskorrosion - so benennt Steffen Marx die Ursache für den Einsturz des Brückenzuges C der Carolabrücke. „Mittlerweile lässt sich die Hauptschadensursache sehr klar eingrenzen: Der Brückeneinsturz ist mit hoher Gewissheit auf ein Versagen des großen Kragarms über dem Pfeiler D zurückzuführen“, erklärt Marx, der von der Landeshauptstadt Dresden mit dem Gutachten beauftragt wurde.
„Diese Korrosion wurde bereits beim Bau initiiert und vollzog sich über viele Jahre im Inneren der Brücke unsichtbar von außen und weitgehend unabhängig von oberflächlichen Schadensbildern“, ergänzt der Experte. Die einzige Möglichkeit, Schäden dieser Art zu entdecken und zu beurteilen, bestehe durch Schallemissionsmessung.
Das Gutachten von Steffen Marx nahm auch die noch erhaltenen Brückenzüge A und B in den Blick. Auch hier seien enorme Korrosionsschäden erkennbar. Durch die Einsturzschäden sei die Carolabrücke am Ende ihrer Tragfähigkeit und könne ebenso plötzlich zusammenstürzen wie Brückenzug C. Ein vollständiger Abriss sei demnach unumgänglich.
Die Ursachen des Einsturzes der Carolabrücke sowie Möglichkeiten, solche Schäden frühzeitig zu erkennen, erläutert Steffen Marx im folgenden Video: https://youtube.com/shorts/kOqot6ve9Jk
Kontakt:
Prof. Steffen Marx
Institut für Massivbau der TU Dresden
Tel. +49 351 463-35856
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