Mar 13, 2012
Forschungsflugzeug HALO erkundet Atmosphäre und Erde – TUD-Wissenschaftler dabei
Am 15. und 16. März 2012 ist die TU Dresden Gastgeber eines
Statuskolloquiums des DFG-Schwerpunktprogramms 1294
„Atmosphären- und Erdsystemforschung mit dem Forschungsflugzeug
HALO“. HALO (High Altitude and Long Range Research Aircraft)
basiert auf einem Gulfstream G550 Business Jet, hat mit zirka
8000 km eine große Reichweite und kann in von deutschen
Forschungsflugzeugen bisher nicht erreichte Höhen vorstoßen
(bis 15500 m). HALO-gestützte Forschung wird helfen, den
Zusammenhang zwischen menschlichen Aktivitäten und globalen
Änderungen (wie z.B. dem Klimawandel) besser zu verstehen. Das
Forschungsflugzeug wird in der deutschen
Atmosphärenforschung eine Schlüsselrolle einnehmen und ein
zentrales Werkzeug in den Bereichen Geophysik, Geodäsie und
allgemeiner Erdbeobachtung darstellen.
Derzeit werden die verschiedensten Messsysteme, die im Rahmen
des Schwerpunktprogramms für den Einsatz auf HALO entwickelt
und optimiert werden, an Bord des Flugzeuges implementiert,
zertifiziert und erprobt. Ab etwa Mitte 2012 werden die
ersten HALO-Missionen durchgeführt.
Die vielfältigen Forschungsprojekte innerhalb des
DFG-Schwerpunktprogrammes zu HALO – die aktuelle zweite
Förderphase umfasst insgesamt 31 Projekte – werden von Dr.
Mirko Scheinert vom Institut für Planetare Geodäsie der TU
Dresden gemeinsam mit Prof. Joachim Curtius (Goethe-Universität
Frankfurt am Main) und Prof. Manfred Wendisch (Universität
Leipzig) koordiniert. Die zwei Tage des Kolloquiums eröffnen
den Forschern unterschiedlicher Fachrichtungen die Möglichkeit,
sich über den aktuellen Stand der Arbeiten zu informieren, die
interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen
Instituten der Universitäten, der Max-Planck-Gesellschaft, der
Helmholtz-Gemeinschaft und der Leibniz-Gemeinschaft zu
intensivieren, aber auch praktische Erfahrungen bei den auf
Hochtouren laufenden Vorbereitungen für die ersten Messflüge
auszutauschen.
Mit an Bord werden dann auch Forscher der TU Dresden sein, die
im Rahmen der GEOHALO-Mission Messungen im Gebiet des östlichen
Mittelmeers durchführen wollen. Als Missionsverantwortlicher
koordiniert Dr. Mirko Scheinert dieses gemeinsame Projekt eines
Konsortiums von Universitätsinstituten und
Forschungseinrichtungen aus Deutschland, der Schweiz und
Spanien. Ziel der GEOHALO-Mission ist es, im östlichen
Mittelmeer das Schwerefeld und das Magnetfeld der Erde zu
vermessen. Zusammen mit GPS-Messungen in verschiedensten
Konfigurationen sowie Laseraltimetrie-Messungen soll ein
umfangreicher Datensatz erfasst werden. Er soll helfen, das
Verständnis der tektonischen Situation in einer Region zu
verbessern, die von einem erhöhten Georisiko (Erdbeben- und
Tsunamigefahr) geprägten ist.
Informationen für Journalisten:
Dr. Mirko Scheinert,
TU Dresden, Institut für Planetare Geodäsie,
Tel.: 0351 463-33683,
http://tpg.geo.tu-dresden.de/geohalo