12.10.2011
Hochkarätiger Zuwachs für die Dresdner Biotechnologie
Das Biotechnologische Zentrum der Technischen Universität
Dresden (BIOTEC) hat den Zuschlag für eine Humboldt-Professur
für Zelluläre Maschinen erhalten. Der renommierte
Forschungspreis geht an den Biophysiker Dr. Jochen Guck (38),
der derzeit im Cavendish Laboratory der University of Cambridge
(UK) forscht. Dies gaben die Alexander von Humboldt-Stiftung
und das Bundesministerium für Bildung und Forschung am 12.
Oktober 2011 bekannt. Jochen Guck erhält einen Ruf an die TU
Dresden und wird sich auf die Entwicklung neuer,
biophysikalischer Ansätze für die Stammzellforschung,
Blutzelldiagnose und Neuroregeneration fokussieren, für die ihm
als Preisgeld fünf Millionen Euro über fünf Jahre zur Verfügung
stehen werden.
„Ich freue mich sehr, dass die Alexander von Humboldt-Stiftung
unsere Nominierung angenommen hat, denn mit Jochen Guck können
wir einen international renommierten Biophysiker für das
Biotechnologische Zentrum der TU Dresden gewinnen“, sagt der
Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen. „Dieser
Zuwachs an wissenschaftlicher Expertise aus dem Ausland
verstärkt die zukunftsweisende, interdisziplinäre Forschung in
der Biotechnologie, die in Dresden innerhalb der vergangenen
zehn Jahre international sichtbar geworden ist.“
Die Alexander von Humboldt-Professur gilt als der
höchstdotierte internationale Preis für Forschung in
Deutschland, der von der Alexander von Humboldt-Stiftung an
weltweit führende und im Ausland tätige Wissenschaftler
vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
finanziert wird.
Der Direktor des BIOTEC der TU Dresden, Prof. Michael Brand,
ist sich sicher, dass der Biophysiker Guck mit eine zentrale
Rolle im fachübergreifend arbeitenden Forschungszentrum spielen
wird, um die Biomedizin mit der Physik und dem Bio-Engineering
enger zu verknüpfen: „Es ist selten, dass ein Physiker sein
traditionelles Fachgebiet verlässt und der Biologie sowie
Biomedizin wichtige Impulse gibt. Von seinem Fachwissen
biophysikalischer Methoden der mechanischen Biologie und der
Optik auf der einen sowie dem Engineering und der regenerativen
Therapien auf der anderen Seite werden das Forschungsinstitut
und das interdisziplinäre Netzwerk in Dresden
profitieren.“
Dr. Jochen Guck, der ein Starting Grant of the European
Research Council mit an die TUD bringt, kennt Sachsen gut: Nach
seiner Promotion kam er von der University of Texas (USA) an
die Universität Leipzig, wo er fünf Jahre lang lebte und
forschte, bevor er 2007 an die University of Cambridge (UK)
ging. Dort arbeitet er als Dozent im Cavendish Laboratory, in
dem James Watson und Francis Crick 1953 das räumliche Modell
der DNA-Doppelhelix entdeckten, was als die Geburtsstunde der
Molekularbiologie gilt. Jochen Guck forscht sowohl in der
Laserphysik als auch in der Krebsforschung, der
Stammzellbiologie und an neuronalen Implantaten. Er bekam 2003
den Young Scientist Award der biomedizinischen Photonik des
Deutschen Krebsforschungszentrums, Heidelberg, und 2008 den
Cozzarelli Preis der National Academy of Sciences der USA
verliehen. Gerade erhielt er die Paterson Medaille für seine
Erfindung der Optischen Strecker (optical stretcher) sowie
andere neuartige physikalische Methoden zur Erforschung
zellulärer mechanischer und optischer Eigenschaften.
„Es ist für mich eine große Ehre, die Humboldt-Professur zu
erhalten“, sagt Guck. „Ich danke der Humboldt-Stiftung für ihr
Vertrauen und die Möglichkeit, meine Arbeit auf dem Gebiet der
zellulären Maschinen im Biotechnologischen Zentrum der TU
Dresden und in dem einzigartigen, weltweit führenden Dresdner
Forschungsnetzwerk weiterentwickeln zu können. Es gibt in
Cambridge so einige Kollegen, die mich um den Ruf nach Dresden
beneiden.“
Alexander von Humboldt-Professur – Die
Preisträger 2011
Foto
Bildtext: Dr. Jochen Guck hat die Humboldt-Professur für
Zelluläre Maschinen am Biotechnologischen Zentrum der TU
Dresden erhalten. Foto: Privat
Informationen für Journalisten:
Kim-Astrid Magister,
Pressesprecherin der TU Dresden,
Tel.: 0351 463-32398
Birte Urban-Eicheler,
Pressesprecherin Biotechnologisches Zentrum der TU
Dresden
Tel.: 0351 463-40347
Birte Urban-Eicheler
12. Oktober 2011