02.06.2010
Helle Köpfe werden für leuchtende Ergebnisse geehrt
Am 7. Juni 2010 werden um 17 Uhr (Hörsaal 98, Beyer-Bau) die besten Arbeiten des Vorjahres auf dem Gebiet der Optoelektronik und Photonik in Rahmen des 17. Dresdner Photonik-Kolloquiums ausgezeichnet.
Der von der Robert-Luther-Stiftung erstmals ausgelobte Emanuel-Goldberg-Preis für die beste Dissertation wird an Dr. rer. nat. Roman Forker und Dipl.-Phys. Sebastian Reineke gehen.
Die Dissertation von Dr. Roman Forker befasst sich mit der optischen Spektroskopie ultradünner organischer Schichten, wie sie u.a. in organischen Bauelementen Anwendung finden. Er fand u.a. eine Möglichkeit der Entkopplung zwischen Metallsubstrat und organischer Schicht, wies die Aufladung von organischen Molekülen nach und zeigte, wie die Energetik an der Grenzfläche den Ladungstransfer bestimmt. Die Motivation solcher Untersuchungen liegt darin, dass diese organischen Materialien interessante physikalische Effekte bieten und zudem breite Anwendungsmöglichkeiten haben.
Die Dissertation von Sebastian Reineke befasst sich mit organischen Leuchtdioden, insbesondere im Betrieb bei hoher Leuchtdichte. Er greift damit ein sehr interessantes physikalisches und technisches Problem auf, da die Effizienz von organischen Leuchtdioden bei höherer Stromdichte normalerweise deutlich nachlässt.
Sebastian Reineke beschreibt ein neues OLED-Design mit der bisher weltweit besten realisierten Effizienz, auch bei hohen Stromdichten und noch über der von Energiesparlampen. Das gelingt ihm durch Kombination einer neuen Schichtanordnung auf einem Substrat mit hohem Brechungsindex und Verwendung einer Noppenfolie für eine bessere Lichtauskopplung.
Der vom Zentrum für Angewandte Photonik e.V. ausgelobte Harry-Dember-Preis für die beste Diplomarbeit wird an Dipl.-Phys. Julia Wünsche gehen. Sie hat mit ihrer Arbeit zum besseren Verständnis der Diffusion von Exzitonen in organischen Bauelementen – einem elementaren Prozess – beigetragen. Die Diffusion spielt eine sehr wichtige praktische Rolle in vielen Bauelementen wie organischen Leuchtdioden und Solarzellen. Der Effekt ist in solchen Dünnschichtbauelementen relativ wenig verstanden, und in der Literatur gibt es viele z.T. widersprüchliche Werte.
Die Preisverleihung wird von Prof. Hermann Kokenge, Rektor der TU Dresden, Dr. Ronald Werner, Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, und Gildas Sorin, COE der Novaled AG, einem der bedeutendsten Zustifter der Robert-Luther-Stiftung, vorgenommen.
Mit den Preisen ehrt das Institut für Angewandte Photophysik (IAPP) gleichzeitig das Andenken bedeutender Professoren der früheren Technischen Hochschule Dresden, die auf dem Gebiet der Fotografie Großes geleistet haben.
Energieeinsparung ist eine Forderung unserer Tage und gehört zu den Schwerpunktthemen der TU Dresden. Zu den vielfältigen Aktivitäten der TUD auf diesem Gebiet gehören die Arbeiten zu effizienten Leuchtdioden und ihrer Umkehrung, den Solarzellen. Führend auf diesem Gebiet sind die Forschungen des IAPP der TUD zu organischen Bauelementen und ihren Grundlagen. Organische LEDs und Solarzellen, hergestellt aus organischen Molekülen wie sie u. a. auch in Autolacken zu finden sind, verheißen neue Anwendungsmöglichkeiten und effizienten Betrieb bei geringem Energieaufwand in der Herstellung. Schon heute finden OLEDs erste Anwendungen in Displays von Handys, wo sie mit brillanten Farben und Blendungsfreiheit überzeugen. OLEDs sollen einmal effizienter als alle derzeit üblichen Leuchtmittel werden und organische Solarzellen werden den Strommarkt revolutionieren. Doch noch sind viele der zugrunde liegenden Prozesse nicht ausreichend verstanden und auch die fertigen Bauelemente bedürfen weiterer Optimierung. An diesen hochinteressanten und aktuellen Fragestellungen arbeiten die Mitarbeiter des IAPP, einem der europäischen Hauptakteure der Forschung in Europas größtem Standort für organische Halbleiter.
Das IAPP der TUD ist ein führendes Forschungsinstitut auf dem Gebiet der Grundlagen- und angewandten Forschung zu organischen Halbleitern. In den vergangenen Jahren hat das Institut eine Reihe von innovativen Ideen zu organischen Bauelementen realisiert. Außerdem hat das IAPP mehrere Firmen ausgegründet, darunter die Novaled AG, Heliatek GmbH, Creaphys GmbH und sim4tec GmbH. Das IAPP ist fester Bestandteil und Forschungs-Motor von Europas größtem Standort für organische Halbleiter.
Nähere Informationen für Journalisten:
Dr. Annette Polte,
Institut für Angewandte Photophysik,
Tel.: 0351 463-37500, Fax -37501
www.iapp.de