30.04.2024
Ideen gegen die Bildungskrise: TU Dresden startet Pilotprojekt in der Lausitz
Der Lehrkräftemangel in Sachsen führt zu massiven Unterrichtsausfällen. Besonders stark sind Schulen im ländlichen Raum betroffen. In Ostsachsen startet die TU Dresden nun ein Pilotprojekt, um den Einsatz von Studierenden zu erproben. Dabei geht es nicht darum, fehlende Lehrkräfte zu ersetzen und regulären Unterricht zu halten. Vielmehr sollen die Studierenden zusätzliche Angebote für kleinere Lerngruppen ermöglichen, die die Schüler:innen fördern und beim Lernen unterstützen, und für die im normalen Fachunterricht kaum Zeit bleibt. Dazu gehören beispielsweise Leseförderung, Projektarbeit oder die selbstständige Arbeit in sogenannten Lernbüros.
Auf diese Weise sollen Zeiten des Unterrichtsausfalls sinnvoll genutzt und mit Angeboten gefüllt werden, die die Schüler:innen stärken: das Lernen lernen, kooperative und kreative Arbeit sowie kritisches Denken üben. Für die beteiligten Studierenden bietet das Projekt die Chance, schon früh im Studium in die Schulen zu gehen und mehr Praxiserfahrungen zu sammeln als bisher. Unterstützt werden sie dabei von den Lehrkräften vor Ort, aber auch an der TU Dresden von Lehrenden sowie erfahrenen Mitstudierenden in der sogenannten kollegialen Fallberatung.
Im jetzt startenden Pilotprojekt gehen ab 3. Mai 2024 insgesamt 14 Studierende sechs Wochen lang jeweils freitags an zwei Oberschulen in Zittau und Weißwasser.
Initiiert wurde das Projekt von Professorin Anke Langner. Sie hat an der TU Dresden die Professur für Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Inklusive Bildung inne und ist wissenschaftliche Leiterin des Projekts Universitätsschule Dresden. Wichtige Erkenntnisse aus dem gemeinsamen Schulversuch der TUD und der Stadt Dresden fließen in das Pilotprojekt in der Lausitz ein. Finanzielle Unterstützung kommt vom Deutschen Zentrum für Astrophysik (DZA), das derzeit in Görlitz aufgebaut wird.
Um die Ideen des Pilotprojekts auch im regulären Schulbetrieb und der Lehrkräftebildung umsetzen zu können, bedarf es noch umfangreicher konzeptioneller Vorüberlegungen seitens aller Beteiligten. Daneben werden an der TUD weitere Konzepte entwickelt, um den Themen Unterrichtsausfall, Lehrkräftemangel und praxisnäherer Lehrkräfteausbildung zu begegnen.
Kontakt
TU Dresden, Pressestelle
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