03.05.2013
Umweltmanagement-Kompetenz made in Zittau jetzt von Hochschulen in vier Ländern Mittel- und Osteuropas sowie Zentralasiens nutzbar
Das Vorwort ist von Siegmar Gabriel. „Das ist aber kein aktuelles parteipolitisches Wahlkampf-Statement“, lacht BWL-Professor Matthias Kramer vom Internationalen Hochschulinstitut (IHI) Zittau der TU Dresden. Als die viersprachige Publikationsreihe 2009 im Rahmen des Beratungshilfeprogramms für den Umweltschutz in den Staaten Mittel- und Osteuropas sowie Zentralasiens geplant wurde, war Gabriel vielmehr Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – und somit Haupt-Auftraggeber des Werkes unter der Herausgeberschaft Kramers.
2010 (die Große Koalition war mittlerweile ebenso Geschichte wie ihr Umweltminister Gabriel) erschien dann, u. a. unterstützt durch die Ostsächsische Sparkasse Dresden und die Landesstiftung Natur und Umwelt (LANU), die deutsche Fassung „Integratives Umweltmanagement“, mittlerweile ein Standardwerk für die Umweltorientierung in der Betriebswirtschaftslehre.
Schaut man ins Autorenverzeichnis, offenbart sich die interdisziplinäre Besonderheit des IHI Zittau, das mittlerweile als Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung Teil der Exzellenz-Universität TU Dresden geworden ist: Gleich Kapitel I „Umweltwissenschaftliche Grundlagen“ stammt, sicher eher ungewöhnlich für ein BWL-Lehrbuch, aus der Feder von Dr. Christina Seidler vom IHI-Department Bio- und Umweltwissenschaften. Neben ihren Departments-Kollegen Professor Martin Hofrichter, Dr. Stefan Fränzle und Dr. Gernot Kayser finden sich aber natürlich auch wirtschaftswissenschaftliche IHI-Mitarbeiter wie Dr. Jana Brauweiler, Dr. Liane Möller oder Dr. Peggy Sommer unter den Autoren. „Die interdisziplinäre Ausrichtung dieses BWL-Buches stellte eine wesentliche Bedingung und auch Einzigartigkeit dar, was mich als Herausgeber in besonderer Weise motiviert, aber auch gefordert hat“, so Prof. Kramer.
Und dass 2011 dann eine russische, 2012 eine ukrainische und jetzt eine polnische Ausgabe folgten, zeigt den anderen „Markenkern“ des IHI Zittau und erklärt, warum sich das Bundesumweltministerium gerade diese kleine Forschungseinrichtung zum Projektpartner gewählt hat: Die intensive Kooperation mit Partnerhochschulen in Almaty (Kasachstan), Drohobycz (Ukraine) und Częstochowa/Tschenstochau (Polen) macht’s möglich. „So eine klare Ausrichtung auf unsere östlichen akademischen Nachbarn wird man in der deutschen Hochschullandschaft sicher lange suchen müssen“, zeigt sich Kramer überzeugt.
Inhaltlich richtet sich das Werk nicht nur an Studierende, sondern auch an Praktiker, wie Kramer betont: „Neben Grundlagenwissen stehen Fallstudien im Vordergrund. Wir wollen über die akademische Ausbildung der Management-Eliten Mittel- und Osteuropas sowie Zentralasien auch ganz klar die wirtschaftliche Praxis dieser Märkte ökologisch beeinflussen und nicht nur allgemeine Theorien verbreiten.“ Auch das - ein IHI-Markenzeichen, denkt man an andere Zittauer Themen wie Wirtschaftsethik und Projektmanagement.
Informationen für Journalisten:
Oliver Tettenborn
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