23.11.2016
Internationale Experten für Hightech-Textilien tagen in Dresden
- Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference 2016 am 24. und 25. November 2016 im International Congress Center Dresden
- Dresdner Carbon-Forscher für Deutschen Zukunftspreis 2016 des Bundespräsidenten nominiert – Entscheidung fällt am 30. November 2016
- Hightech-Cluster HP-Fibre-Structures und Research Center Carbon Fibers Saxony (RCCF): Neuartige Hochleistungsfasern für Massenwendungen
Neuartige Hightech-Textilien setzen Impulse für Innovationen in vielen Anwendungsbereichen: Am 24. und 25. November kommen im International Congress Center Dresden rund 650 Material-Experten aus 27 Ländern bei der Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference 2016 zusammen, um sich über die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung sowie Potenziale für Anwendungen auszutauschen. Schwerpunktthemen sind Faserverbundwerkstoffe, Polymere Werkstoffe und Funktionalisierungen von Textilstrukturen für Faserverbundwerkstoffe, Schutztextilien sowie die aktuellen Megatrends der Branche. Im Fokus liegen die Themen Nachhaltigkeit und Recyclingfähigkeit. Diesjährige Partnerländer sind Österreich und die Schweiz. Gastgeberstadt der wichtigsten europäischen Textilkonferenz ist mit Dresden Deutschlands Leichtbau-Hauptstadt und einer der führenden deutschen Standorte für Neue Materialien und Werkstoffe.
Über die an der Exzellenzuniversität Dresden schwerpunktmäßig beforschten Potenziale maßgeschneiderter Carbonfasern für Massenanwendungen sprechen Experten vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) und dem Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM): Prof. Dr. Hubert Jäger, Inhaber der Professur für Systemleichtbau und Mischbauweisen und ILK-Vorstandssprecher, fragt in seinem Plenarvortrag über das Thema „Hybrider Leichtbau im Blick... Hat das Carbon Composite ausgedient?“. Außerdem erläutern Martin Kirsten und Team vom ITM die „Anforderungen an die Prozesse und Materialien für die Herstellung von Carbonfasern mit einstellbaren Eigenschaften“.
Hightech-Textilien bieten neue mechanische Eigenschaften und Funktionalitäten
Technische Textilien zeichnen sich – etwa in Gestalt faserbasierter Hochleistungswerkstoffe, Leichtbaumaterialien und intelligenter Fasern – durch bessere mechanische Eigenschaften und neue Funktionalitäten aus. Geringes Gewicht, bessere Isolierung oder die Verschmelzung von Materialien und Sensoren: Technische Textilien ermöglichen vielfältige neue Anwendungen beispielsweise in der Textilindustrie, in der Luft- und Raumfahrt, dem Bauwesen, im Maschinen- oder Automobilbau.
Deutschland nimmt bei technischen Textilien europäische Spitzenposition ein
„Bei technischen Textilien nimmt Deutschland mit einem Jahresumsatz von rund 13 Mrd. Euro europaweit die Spitzenposition und ist gemessen an der Exportquote sogar Weltmeister“, sagt Prof. Dr. Chokri Cherif, Direktor des Institutes für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden. „Diesen Wettbewerbsvorteil müssen wir nutzen. Die Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference, die wird im jährlichen Wechsel in den deutschen Zentren für technische Textilien Dresden, Aachen und Denkendorf ausrichten, dient deshalb vor allem dem intensiven Austausch von technologischem Know-how, Erfahrungen und neuen Ideen zwischen Unternehmen, Forschungsinstituten und Hochschulen.“
„Revolutionäre neue Materialien entstehen vor allem an der Schnittstelle der Forschungsbereiche. Die starke interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forschern und Industrievertretern am Hochtechnologie-Standort Dresden erweist sich dabei als schlagender Vorteil“, so Dr. Robert Franke, Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Dresden. „Ein aktuelles Beispiel dafür ist die Nominierung des Dresdner Carbonbeton-Clusters C³ - Carbon Concrete Composite für den Deutschen Zukunftspreis. In diesen Tagen fiebern wir in Dresden auf die Entscheidung in einer Woche hin und drücken die Daumen, dass dieser gewichtige Preis nach Dresden geht“, so Dr. Franke weiter.
Carbonbeton-Experten für Deutschen Zukunftspreis nominiert – Entscheidung am 30. November 2016
Die Dresdner Carbonbeton-Forscher gehören zum ‚Kreis der Besten’, den drei für den Deutschen Zukunftspreis 2016 nominierten Forscherteams. Die renommierte Auszeichnung zählt zu den wichtigsten Wissenschaftspreisen in Deutschland und wird am 30. November 2016 von Bundespräsident Joachim Gauck verliehen. Mit dem Preis werden Einzelpersonen geehrt, die hervorragende technische, ingenieur- oder naturwissenschaftliche Innovationen marktfähig machen. Nominiert sind Prof. Dr. Manfred Curbach, Direktor des Institutes für Massivbau der TU Dresden, Prof. Dr. Chokri Cherif, Direktor des Institutes für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik der TU Dresden, sowie Peter Offermann, Vorstandsvorsitzender des Verbandes TUDALIT und Beirat im Deutschen Zentrum Textilbeton.
Verbundmaterial Carbonbeton leitet neue Epoche des Bauens ein
Den 145 Konsortialpartnern in C³ - Carbon Concrete Composite ist es gelungen, mit dem Verbundmaterial Carbonbeton – eine Verbindung aus Spezialbeton und Carbonfasern – eine Alternative zum heute noch am häufigsten verwendeten Stahlbeton zu entwickeln. Mit diesem Stahlbeton verglichen ist Carbonbeton viermal leichter und sechsmal tragfähiger und nicht anfällig für Korrosionen. Das neuartige Material ermöglicht zudem den Bau schlankerer und filigranerer Bauwerke mit einer im Vergleich zur Stahlbetonbauweise deutlich längeren Lebensdauer. Das von der TU Dresden geführte Forschungskonsortium wird seit 2014 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit bis zu 45 Millionen Euro gefördert; hinzu kommen etwa 23 Millionen Euro an Eigenmitteln.
Geballte Kompetenz: Weltweit größte Forschungsplattform für Hightech-Faser-Materialien gegründet
Die Dresdner Forschungseinrichtungen führen zunehmend ihre Material-Kompetenzen zusammen. Ein Beispiel dafür ist das vor wenigen Wochen gegründete Dresdner Forschungszentrum für Hochleistungsfasern und - strukturen sowie Textilmaschinenentwicklung, kurz HP-Fibre-Structures. Dort bündeln das Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM), das Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) oder TU Dresden, das Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V. (IPF) und die Fraunhofer-Institute für Werkstoff- und Strahltechnik IWS sowie für Keramische Technologien und Systeme IKT ihre Kompetenzen auf dem Gebiet der faser- und textilbasierten Hochleistungswerkstoffe. Ziel ist es, neuartige additiv-generativ gefertigte und funktionsintegrierende Textilkonstruktionen zu entwickeln, die angefangen von individuellen bis hin zu großserientauglichen flexiblen Fertigungstechnologien hergestellt werden.
Hightech-Cluster RCCF: Maßgeschneiderte Verbundwerkstoffe für Massenanwendungen
Weiteres Beispiel für die Clusterbildung am Materialstandort Dresden ist das „Research Center Carbon Fibers Saxony (RCCF)“, an dem seit April dieses Jahres die ITM und ILK ihr Know-how für die Herstellung maßgeschneiderter Carbonfasern für zukunftsweisende Funktions- und Strukturwerkstoffe zusammenführen. Die Forscher arbeiten gemeinsam an Carbonfasern für Massenanwendungen, die hervorragenden mechanische, thermische und elektrische Eigenschaften aufweisen. „Das damit verbundene Leichtbaupotenzial wird zu einer neuen Generation von maßgeschneiderten Carbonfasern mit polymerer, keramischer und metallischer Matrix führen“, sagt Prof. Dr. Hubert Jäger, Inhaber der Professur für Systemleichtbau und Mischbauweisen und ILK-Vorstandssprecher. „Mit dem RCCF bauen wir die Vorrangstellung des Leichtbaustandortes Dresden mit der Konzentration auf die in Zukunft marktbeherrschende Technologie maßgeschneiderter Verbundwerkstoffen weiter aus“, erklärt Jäger.
Weitere Informationen zur Konferenz und Anmeldung: http://www.aachen-dresden-denkendorf.de/itc/
Informationen und zu C³ Carbon Concrete Composite: http://www.bauen-neu-denken.de/
Bildmaterial zum Download (für Medienvertreter zur freien Verwendung; Bildmaterial zur Konferenz auf Anfrage) http://datas.weichertmehner.com/addtc.zip
Exzellenzstadt Dresden – neun Gründe, die für den exzellenten Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort sprechen: http://www.dresden.de/invest
Informationen für Journalisten:
Kim-Astrid Magister
Tel.: +49 (0) 351 463-32398