13.08.2024
JoDDiD legt Studie zur Finanzierungs- und Förderstruktur politisch-demokratischer Bildung in Sachsen vor
Kurz vor den sächsischen Landtagswahlen legen Wissenschaftler:innen der John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie (JoDDiD) eine umfassende Studie zur Finanzierungs- und Förderstruktur der politisch-demokratischen Bildung in Sachsen vor.
Die Analyse, die auf Interviews und einem Forschung-Praxis-Dialog mit Akteur:innen aus Politik, Verwaltung und Bildungsprojekten basiert, beleuchtet die Herausforderungen und Spannungsfelder der sächsischen Förderlandschaft. In der Studie „Demokratische Bildung im ‘Förderdickicht‘“ wird das komplexe Geflecht aus Förderprogrammen und -bedingungen beschrieben, welches die Finanzierung außerschulischer politischer Bildung in Sachsen charakterisiert.
Die Autorin Celina M. Hertel äußert sich zu den Herausforderungen: „Die Unübersichtlichkeit bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten, aufwendige Antragsverfahren und lange Bewilligungsprozesse sind nur einige der Probleme, die unsere Studie identifiziert hat.“ Rico Lewerenz, ebenfalls Autor der Studie, fügt hinzu: „Darüber hinaus belasten aufwändige bürokratische Vorgaben und der Druck, ständig innovative Projekte zu entwickeln, die Projektträger:innen, während auf der anderen Seite öffentliche Fördermittelgeber:innen verstärkt unter politischem Rechtfertigungsdruck stehen.“
Prof.in Anja Besand, Direktorin der JoDDiD, ergänzt: „Die Studie beschreibt nicht nur Spannungsfelder, sondern entwickelt konkrete Lösungsansätze und Verbesserungsvorschläge, wie etwa Maßnahmen für eine transparentere Kommunikation zwischen den beteiligten Akteur:innen, eine stärkere Digitalisierung der Förderprozesse sowie die Schaffung von institutionellen Förderungen für eine bessere Planungssicherheit.“
Die Autor:innen leiten aus der Studie u. a. die Notwendigkeit ab, über die zukünftige Ausgestaltung einer nachhaltigen Finanzierungsstrategie für politisch-demokratische Bildung in Sachsen und darüber hinaus zu diskutieren. Ziel sei es dabei, das sächsische „Förderdickicht“ zu lichten und die Finanzierung transparenter und zugänglicher zu gestalten.
Weiterführende Informationen:
Die John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie (JoDDiD) versteht sich als Innovationszentrum im Feld politischer Bildung und hat die Aufgabe, neue Formate, Methoden und Vermittlungskonzepte zu erforschen, fortzuentwickeln und sichtbar zu machen. Sie unterstützt damit sächsische Akteur:innen der außerschulischen Bildung bei der Vorbereitung, Neuentwicklung und reflexiven Bewertung von Angeboten zur politischen Bildung vor dem Hintergrund einer herausfordernden gesellschaftlichen Lage. Der Fokus der Forschungsstelle ist in diesem Zusammenhang insbesondere auf den Bereich der außerschulischen politischen Jugend- und Erwachsenenbildung gerichtet. Perspektiven schulischer politischer Bildung sind nur relevant, wenn sie mit außerschulischen Bildungsträgern in Beziehung stehen. Die John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie schließt damit im Kontext des fachlichen Austauschs der (außerschulischen) politischen Jugend- und Erwachsenenbildung die Lücke zwischen akademischer Infrastruktur und pädagogischer Bildungspraxis.
- Website: www.joddid.de
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- JoDDiD LinkedIn: @joddid-forschungsstelle-676936289
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- EINFACH GUT GEMACHT – neue Wege, unentdeckte Lernorte und erfrischende Formatideen für politische Bildung: https://einfachgutgemacht.joddid.de
Kontakt:
Rico Lewerenz
John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie (JoDDiD)
Tel.: +49 351 463-31921
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