21.10.2010
Studien zur Veränderung von Verhalten und geistigen Fähigkeiten bei Kindern und Jugendlichen
An der Professur für Entwicklungspsychologie der TU Dresden
erforschen Professor Matthias Kliegel und sein Team
Veränderungen von Verhalten und geistigen Fähigkeiten von der
frühen Kindheit bis ins hohe Erwachsenenalter. Aktuell starten
gleich mehrere u.a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
unterstützte Projekte, die sich insbesondere mit
Entwicklungsprozessen in der Kindheit und Jugend
beschäftigen.
Wie entwickeln sich geistige Fähigkeiten von Kindern und
Jugendlichen und was ist dabei förderlich? Wie trägt die
Gedächtnisfähigkeit zur Selbstständigkeit von Kindern bei? Zur
Beantwortung dieser Fragen haben gerade zwei neue
Forschungsprojekte an der Professur für Entwicklungspsychologie
begonnen.
Babett Voigt, wissenschaftliche Mitarbeiterin, untersucht
beispielsweise die Fähigkeit, sich geplante Handlungen zu
merken und zum richtigen Zeitpunkt auszuführen bei Kindern
zwischen 5 und 14 Jahren. Das sogenannte prospektive Gedächtnis
brauchen Kinder in ihrem Alltag häufig, sei es um das Haustier
jeden Morgen zu füttern, nach dem Spielen die restlichen
Hausaufgaben zu machen oder den Turnbeutel montags mit in die
Schule zu nehmen. „Wir vermuten, dass diese Fähigkeit in diesem
Altersbereich stetig zunimmt, untersucht haben das bisher nur
wenige. Besonders spannend ist für uns die Frage, welche
zusätzlichen Fähigkeiten für diese Art von Gedächtnis
entscheidend sind. Nahe liegend ist natürlich die Fähigkeiten
sich Dinge allgemein gut merken zu können, aber auch die
Fähigkeit ein Verhalten unterbrechen zu können, um sich dann
flexibel mit etwas Anderem zu beschäftigen, scheint eine
wichtige Rolle zu spielen.“
Außerdem beschäftigt Katharina Zinke die Frage, ob Sport sich auch positiv auf unsere Denkprozesse auswirken kann. Ist Sport gut für unsere grauen Zellen? Dabei interessieren vor allem Auswirkungen auf geistige Fähigkeiten, die in der Schule wichtig sind, z.B. die Fähigkeit zwischen verschiedenen Aufgaben wechseln zu können oder mehrere Dinge gleichzeitig im Kopf zu behalten. „Wir wissen, dass man solche geistigen Fähigkeiten durch gezieltes Üben fördern kann. Nun wollen wir herausfinden, ob solch eine Förderung auch durch sportliche Betätigung, z.B. Fahrradfahren, oder eine Kombination aus Sport und Üben möglich ist.“ In einer ersten Studie sollen deshalb verschiedene Trainingsprogramme und ihre Auswirkungen auf geistige Fähigkeiten bei Jugendlichen im Alter von 10 bis 14 Jahren verglichen werden. Die Teilnehmer können dabei auch gleich ausprobieren, wie fit sie sind.
Für beide Projekte werden aktuell weitere Studienteilnehmer
gesucht. Melden können sich Interessenten oder deren Eltern
jederzeit unverbindlich bei Babett Voigt, Tel. 0351 463-39005
oder bei Katharina Zinke, Tel. 0351 463-39193 bzw. unter
.
Informationen für Journalisten:
Prof. Matthias Kliegel
Tel.: 0351 463-34162