10.07.2014
Kohlenstoff-Nanoröhren für die Photonik
Am 10. und 11. Juli 2014 treffen sich am Institut für
Werkstoffwissenschaft der Fakultät Maschinenwesen führende
europäische Forscherinnen und Forscher auf dem Gebiet der
Nano-Photonik auf Einladung von Prof. Dr. Gianaurelio
Cuniberti. Im Blickpunkt der Nano-Photonik stehen
Erzeugung, Kontrolle, Messung und vor allem die Nutzung von
Licht durch Strukturen, die nur wenige Milliardstel Meter groß
sind. Die, an dem von der Europäischen Union mit insgesamt 1,4
Mio. Euro geförderten Forschungsprojekt "CARbon nanoTube
phOtONic devices on silicon“ (CARTOON), beteiligten Gäste
stammen u.a. aus Frankreich und Italien. Diskutiert wird, wie
durch neue Materialien und Materialkombinationen Lichtquellen
oder optische Detektoren bei niedrigen Produktionskosten
energie- und ressourceneffizienter werden können.
Photonische Technologien sind ständige Begleiter im Alltag, sei
es in der Beleuchtung, der Photovoltaik oder in
Alltagsprodukten wie DVD-Playern und Mobiltelefonen. Doch das
volle Potential der Photonik ist längst noch nicht
ausgeschöpft. Fortschritte in der Photonik und
Erkenntnisse aus der Nanotechnologie können die
Gesundheitsversorgung revolutionieren und neue Möglichkeiten
schaffen, Krankheiten schneller zu erkennen, gezielt zu
behandeln und vorzubeugen. In der Produktionstechnik wird die
Materialbearbeitung mit Lasern immer mehr eine
Grundvoraussetzung für die preiswerte Massenfertigung. Durch
optisches Rechnen oder neue Technologien für die
Telekommunikation können photonische Lösungen dazu beitragen,
die aktuellen Grenzen der Elektronik zu überwinden. Die
Photonik kann auch eine Schlüsselrolle bei der Bewältigung der
Herausforderungen der Energieeffizienz und dem Übergang zu
einer emissionsarmen Gesellschaft spielen. Man erwartet etwa,
dass neuartige Festkörperlichtquellen in Zukunft fast alle
anderen Quellen hinsichtlich der Effizienz deutlich übertreffen
werden.
Primäres Ziel des Forschungsvorhabens CARTOON, das im Zentrum
des Treffens in Dresden stehen wird, ist die Erschließung
neuartiger Materialkombinationen für die Nano-Photonik. Die
bisher kaum erforschte Verbindung von etablierten photonischen
Bauelementen mit Kohlenstoff-Nanoröhren und deren Nutzung als
integrierte Bauelemente besitzt ein enormes
Anwendungspotential. Konkret haben sich die Projektpartner zum
Ziel gesetzt, einen optischen Detektor zu entwickeln, der in
derzeit nur schwer zugänglichen Wellenlängenbereichen arbeitet.
Weiterhin sollen neuartige auf dem Kerr- oder Stark-Effekt
basierende optische Modulatoren konstruiert und schließlich mit
dieser neuartigen Materialkombination eine energieeffiziente
elektrische Lichtquelle entwickelt werden. Jedes dieser drei
ambitionierten Ziele für sich stellt im Erfolgsfall bereits
eine Weltpremiere dar. Das Projekt CARTOON wird damit dazu
beitragen die europäische Industrie im aufstrebenden Sektor der
photonischen Komponenten und Systeme nachhaltig zu stärken.
Abbildung: Symbolhafte Darstellung der Kombination eines
Sillizium-Wafers mit Kohlenstoff-Nanostrukturen (Quelle:
Konsortium des EU-Projektes CARTOON).
Informationen für Journalisten:
Dr. Viktor Bezugly
Tel.: +49(0)351 463-31426