Oct 22, 2012
Neue Studie belegt Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Krebserkrankungen
Eine aktuelle europäische Studie belegt, dass der durchschnittliche Europäer täglich Alkohol in einer Krebs auslösenden Menge konsumiert. Zu diesem alarmierenden Forschungsergebnis kamen Wissenschaftler des Europäischen Forschungsprojektes AMPHORA (Alcohol Public Health Research Alliance), an dem Psychologen der TU Dresden maßgeblich beteiligt waren. Alkoholkonsum wird nach diesen Berechnungen für 136.000 neue Krebserkrankungen jährlich in der EU verantwortlich gemacht.
Prof. Dr. Jürgen Rehm vom Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie und dem Center für Epidemiologische Studien (CELOS) der TU Dresden und Dr. Jürgen Lachmeier analysierten toxische Inhaltsstoffe in Alkoholproben aus ganz Europa. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass der giftigste Stoff der Alkohol (Ethanol) selbst ist, der in allen alkoholischen Getränken in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten ist. Alkohol ist demnach – und dies ist seit langem bekannt - so schädlich für die Zellen, dass er nicht nur ursächlich für mehr als 200 Krankheitsbilder mitverantwortlich ist, sondern auch Krebs hervorrufen kann.
Die Wissenschaftler Lachmeier und Rehm überprüften dabei genau, ab welcher Menge Alkohol die so genannte Schädlichkeitsgrenze überschritten wird und das Zellgift Alkohol gravierende Schäden hervorruft. Das erstaunliche Ergebnis war, dass diese toxische Grenze bei nur 32 Gramm Alkohol liegt, geht man von einer 74 kg schweren Person aus. Das entspricht zwei Gläsern Wein. Diese kritische Menge ist epidemiologischen Statistiken zufolge aber genau die Menge, die jeder Europäer durchschnittlich täglich konsumiert.
Informationen für Journalisten:
Prof. Hans-Ulrich Wittchen oder Prof. Jürgen Rehm
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Tel.: 0351 463-36983