Sep 08, 2020
Kunstsammlung der TU Dresden wächst
In diesem Jahr kauft die Kustodie Werke von vier Künstlern an
Gwendolin Kremer
Seit 2017 steht für den Kunstbesitz der Kustodie der TU Dresden wieder ein jährlicher Ankaufsetat zur Verfügung. In diesem Jahr beschloss der Beirat des Kunstbesitzes folgende Positionen zum Ankauf: Klaus Dennhardt, Kerstin Flake, Werner Lieberknecht und Bignia Wehrli.
Von dem Dresdner Künstler Klaus Dennhardt (geboren 1941 in Dresden, lebt und arbeitet in Dresden) wurden drei dokumentarische Fotografien von der Installation des »Mast mit zwei Faltungszonen« (Kunstbesitz der Kustodie der TU Dresden) des Konstruktivisten Hermann Glöckner aus dem Jahr 1982 angekauft. Diese zeigen Hermann Glöckner beim Aufbau der Stahlskulptur vor der Neuen Mensa an der Bergstraße.
Vier weitere Arbeiten des Dresdner Fotografen Werner Lieberknecht (geboren 1961 in Dresden, lebt und arbeitet in Dresden) setzen sich ebenfalls mit Hermann Glöckner und seinem Œuvre auseinander. Glöckner ist neben drei baugebundenen Werken mit Gemälden und Papierarbeiten im Bestand der universitären Kunstsammlung seit den 1950er-Jahren vertreten. Lieberknechts Fotografien aus dem Jahr 1987 halten das Atelier Glöckners im Künstlerhaus Loschwitz in eindringlichen Aufnahmen fest, eine Fotografie zeigt auch ein Modell des TUD-Werkes »Mast mit zwei Faltungszonen«.
Darüber hinaus konnte die achtteilige Fotoarbeit »Fallender Sternenhimmel auf Papier« (2019) von Bignia Wehrli (geboren 1979 in Uster, Schweiz, lebt und arbeitet in Berlin) erworben werden, die 2019 für das Ausstellungsprojekt »Leichter als Luft« in Kooperation mit dem Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden entstand. Inspiriert von dem 20 Meter hohen Fallturm am ILK widmete sie sich der künstlerischen Erforschung des Fallens. Während am ILK durchgeführte Fälle mit definierten Bewegungen eingesetzt werden, um das Crashverhalten von Leichtbaustrukturen zu analysieren, befasst sie sich mit dem freien Fall und der dabei entstehenden Bewegungsfigur, die sie mit Hochgeschwindigkeitskameras aus verschiedenen Blickpunkten aufzeichnete.
Von der Leipziger Fotografin Kerstin Flake (geboren 1967 in Karlsruhe, lebt und arbeitet in Leipzig) wurde eine Fotografie aus der fünfteiligen Serie »Shaking Surfaces« (2018) erworben. Die Werkserie setzt sich mit der Frage auseinander, welches Eigenleben Gegenstände entwickeln würden, wenn sie unabhängig von menschlichen Akteuren und physikalischen Gegebenheiten für sich ein Eigenleben im Raum entdeckten.
Die erworbenen Werke gehen ein in den Bestand der TUD-Kunstsammlung. Sie werden in Ausstellungen präsentiert und dienen auch der Ausstattung von universitären Liegenschaften.
Dem Kunstbesitz-Beirat gehören an: Dr. Andreas Handschuh, Kanzler der TU Dresden, Matthias Flügge, Rektor der Hochschule für Bildende Künste (HfBK) Dresden, und Dr. Manuel Frey, Stiftungsdirektor der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen (KdFS).
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 13/2020 vom 8. September 2020 erschienen. Die komplette Ausgabe ist hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden. Mehr Informationen unter universitaetsjournal.de.