10.10.2014
250 Jahre Landschaftsarchitektur an der TU Dresden
„Landschaftsarchitektur an der TU Dresden: Gestern – heute –
morgen“ heißt ein Kolloquium, das am 10. Oktober für Fachleute,
Absolventen und Interessierte am Institut für
Landschaftsarchitektur an der TU Dresden ausgerichtet wird. Die
Traditionslinien der Ausbildungsstätte lassen sich 250 Jahre
zurückverfolgen, sodass sie im Kern wohl das älteste weltweit
sein dürfte. Damals, 1764, wurde an der Dresdner Akademie
bereits Unterricht im Bauwesen gegeben, der auch den Entwurf
von Gärten einschloss. Über einige Umwege entstand daraus die
Architektur-Fakultät der TU Dresden. Um die Jahrhundertwende
waren es berühmte Professoren wie der Stadtplaner, Architekt
und Gartenkünstler Fritz Schumacher, der die Einheit von
gebauter und gepflanzter Umwelt propagierte. Seine
zukunftsweisenden Planungen bestimmen bis heute das Stadtbild
von Hamburg und Köln. In der Nachkriegszeit wurde an der
Fakultät für den Landschaftsarchitekten Werner Bauch ein
eigener Lehrstuhl für Gartengestaltung eingerichtet, aus dem
schließlich 1970 das Institut für Landschaftsarchitektur
hervorging. Fast zehn Jahre hatte man bis dahin an einem
mustergültigen Lehrplan gefeilt, der nunmehr Grundlage der
„Dresdner Schule“ wurde.
Die traditionell enge Verschränkung von Architektur und
Landschaft, aber auch der Anspruch, der durch die „Dresdner
Schule“ formuliert wurde, sind Herausforderungen, die sich das
Institut heute mehr denn je stellen muss. Deshalb wird auf dem
Kolloquium nicht nur ein historischer Rückblick vorgenommen,
sondern vor allem auch aktuelle Forschungsvorhaben, etwa über
Agrarlandschaften und digitale Vernetzungen im komplexen
Themenfeld der Landschaftsplanung vorgestellt. Darüber hinaus
wird Professor Irene Lohaus über neue landschaftsbauliche
Erkenntnisse im Bereich des barrierefreien Bauens im Außenraum
informieren und Alexander von Birgelen über
Freiflächenentwicklung ostdeutscher Großstädte. Im Lehrgebiet
Freiraumplanung werden studentische Arbeiten vorgestellt, die
unter Professor Kokenge entstandenen sind und mit Preisen
ausgezeichnet wurden. Ziel des als Standortbestimmung gedachten
Kolloquiums ist es, den Partnern des Instituts aktuelle
Planungen und zukünftige Perspektiven vorzustellen und sie zur
Mitwirkung einzuladen.
Mit dem Kolloquium wird auch den Geburtstagen des ehemaligen
Rektors Professor Hermann Kokenge (65) und der Professorin
Erika Schmidt (70) gedacht, deren Lehrgebiet „Geschichte der
Gartenkunst“ im Frühjahr durch Marcus Köhler neu besetzt werden
konnte. Alexander von Birgelen, Vertretungsprofessor für
Pflanzenverwendung, hat zudem seine Promotion erfolgreich
abgeschlossen. Die Veranstaltung wird vom Rektor, Professor
Hans Müller-Steinhagen und der stellvertretenden Dekanin,
Professor Catrin Schmidt, eröffnet.
Das Kolloquium am 10.10.14 findet von 13 bis 17 Uhr im
Hülsse-Bau, Helmholtzstraße 10, 01062 Dresden, statt
Eine kleine Ausstellung über die in den 1950er-Jahren durch
Werner Bauch gestalteten Außenanlagen der Universität begleitet
das Kolloquium.
Informationen für Journalisten:
Prof. Marcus Köhler
Institut für Landschaftsarchitektur
Tel.: 0351 463-34203, 0171 2173712
E-Mail:
http://tu-dresden.de/die_tu_dresden/fakultaeten/fakultaet_architektur/ila/gla/termine/institutskolloquium