06.06.2014
Kurventechnik für die Krebsbekämpfung
Manchmal erreicht das Medikament über die Hauptvene den
 Tumor, um dort die Krankheit zu bekämpfen. Manchmal aber auch
 nicht. Der Wirkstoff reitet huckepack auf einem winzig kleinen
 Magnet-Partikel, das über ein Magnetfeld zielgerichtet in den
 Tumor geleitet wird - aber eben nicht immer und nicht immer in
 der gleichen Menge. Für die Ärzte ist oft nicht klar, warum
 diese Schwankungen auftreten, obwohl alle Rahmenbedingungen im
 Wesentlichen gleich bleiben. Für Strömungsmechaniker stellt
 sich die Frage, warum die Partikel im Blut nicht immer die
 Kurve in die Vene kriegen.
 Fragestellungen wie diese bringen an der TU Dresden rund 350
 Wissenschaftlern aus 41 Ländern für fünf Tage zusammen. Vom 10.
 bis 14. Juni 2014 suchen Chemiker, Physiker, Mediziner,
 Biologen, Ingenieure und Materialwissenschaftler gemeinsam nach
 neuen Erkenntnissen und Anwendungsmöglichkeiten für den
 Gesundheitsbereich und die Technologieentwicklung. Die 10.
 Internationale Konferenz „Magnetic Carriers“ steht ganz im
 Zeichen der magnetischen Nano-Partikel und deren
 wissenschaftlichen und klinischen Einsatzmöglichkeiten.
 Organisiert wird die weltweit größte Tagung dieser Art von der
 Professur für Magnetofluiddynamik der Fakultät Maschinenwesen
 der TU Dresden.
 Weitere Themen neben vielfältigen Fragen der Krebstherapie sind
 unter anderem die Herstellung und Ausgestaltung der
 Magnetpartikel, ihr Einsatz in der Analyse und Separierung von
 Zellen, neueste Erkenntnisse bei bildgebenden Verfahren in der
 Medizin und das Zusammenwirken der Partikel in magnetischen
 Nanosystemen.
 Die Wissenschaftler aus der Grundlagenforschung liefern
 Erkenntnisse, warum etwas so läuft, wie es läuft. Die
 Wissenschaftler aus den Anwendungsgebieten können mit diesem
 Wissen ihre Diagnostik, Therapien und ihre Technik ständig
 verbessern
Informationen für Journalisten:
 Prof. Stefan Odenbach, TU Dresden
 Professur für Magnetofluiddynamik, Mess- und
 Automatisierungstechnik
 Tel. 0351 463-32062