Sep 01, 2009
Was hat die Schokolade am Eis mit Mathematik zu tun?
Damit der Schokoladenmantel ums Eis keine Blasen bildet, sondern knackig anliegt, mussten Mathematiker berechnen, wie dick die Luftschicht zwischen Eis und Schokolade sein sollte. "Mathematik lebensnah"- danach suchen viele Industriepartner. Die Experten für solche Aufgaben sind die Industriemathematiker.
Mathematiker werden in der Industrie gebraucht. Damit sie auch optimal auf die Anforderungen der Praxis vorbereitet sind, hat die TU Dresden jetzt gemeinsam mit sieben weiteren europäischen Universitäten den englischsprachigen Masterstudiengang "European Master in Industrial Mathematics" - kurz Industriemathematik - ins Leben gerufen. Neben der TU Dresden sind die Universitäten von Barcelona und Madrid, Paris, Lund, Mailand, Tartu und Lappeenranta beteiligt. An allen beteiligten Hochschulen bieten die Masterstudiengänge die gleichen Lehrinhalte, was es den Studierenden ermöglicht, problemlos auch einzelne Semester an einer der Partneruniversitäten zu absolvieren. Damit kann der neue Masterstudiengang als ein Pilotprojekt im Geiste des Bologna-Prozesses verstanden werden.
Federführend für das Masterprogramm ist Prof. Stefan Siegmund vom Fachbereich Mathematik der TU Dresden. Besonderen Stellenwert räumt er dem hohen Praxisbezug des Studiums ein. International aber auch regional sucht er nach Industriepartnern, um die Anforderungen der Industrie in die Inhalte des Masterstudiengangs einfließen zu lassen.
Am 10. und 11. September treffen sich an der TU Dresden Rektoren und Wissenschaftler aller beteiligten Hochschulen, um eine entsprechende Vereinbarung zu unterzeichnen und um miteinander in Erfahrungsaustausch zu treten.
Im Rahmen dieser Tagung findet am Freitag, 11. September, 10.30 Uhr, eine Podiumsdiskussion statt, die sich mit den Herausforderungen und Perspektiven dieses neuen Studiengangs beschäftigt. Gerade in Anbetracht der Studentenproteste gegen den Bolognaprozess vor wenigen Wochen kann dieses Masterprogramm eine Antwort sein für eine größere Akzeptanz der neuen Studiengänge. Die von den Studierenden in Bachelor- und Masterstudiengängen oft beklagte mangelnde Mobilität beispielsweise dürfte im vorliegenden Masterprogramm "European Master in Industrial Mathematics" kein Problem sein. Ebenso sind Praxisnähe und internationale Anerkennung des Abschlusses von Anfang an geregelt. Im Rahmen der Podiumsdiskussion stehen Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft aus ganz Europa Rede und Antwort zu genau diesen Fragen. Die Podiumsdiskussion ist öffentlich.
Im Anschluss daran wird um 12 Uhr die gemeinsame Vereinbarung der am Masterprogramm beteiligten Universitäten unterzeichnet. Danach stehen die Vertreter aller acht Universitäten sowie die Teilnehmer der Podiumsdiskussion für Pressefragen zur Verfügung.
Die Veranstaltung findet im Festsaal des Rektorates der TUD, Mommsenstr. 11, statt. Journalisten sind herzlich eingeladen, an den genannten Programmpunkten teilzunehmen.
Informationen für Journalisten:
Prof. Stefan Siegmund,
Tel.: 0351 463-34633,
Kim-Astrid Magister (Pressesprecherin),
Tel.: 0351 463-32398
Ausführliche Informationen zur Tagung im Internet unter http://emp-im-2009.tu-dresden.de.