01.10.2007
Dresdner Forschungsverbund MBC erhält 5,7 Millionen Euro Fördermittel
In der Region Dresden wird in den kommenden Jahren ein international bedeutender Wirtschaftscluster für biologisch aktivierte Oberflächen entstehen. Hierzu werden bis 2010 zehn Millionen Euro in den Innovativen Regionalen Wachstumskern "Molecular designed Biological Coating (MBC)" investiert, wobei 5,7 Millionen Euro Fördermittel des BMBF sind.
Um die benötigten neuen Technologien zur Bindung definierter biologischer Funktionen auf technischen Oberflächen zu entwickeln, haben sich 13 klein- und mittelständische Unternehmen mit der TU Dresden und mehreren Fraunhofer Instituten zu dem MBC-Bündnis zusammengeschlossen.
Ziel des Wachstumskerns ist es, erste Anwendungen zu realisieren und das umfangreiche Potenzial der neuen Technologie in Medizin und Technik zu demonstrieren, um die MBC-Technologie in der Industrie als neue Technologieplattform zu etablieren. Nach der Förderphase soll sich daraus ein Wirtschaftscluster in der Region Dresden entwickeln, der bis 2016 einen Umsatz von über 100 Millionen Euro generiert und mehrere hundert neue Arbeitsplätze schafft.
Um das enorme Marktpotenzial der MBC-Technologie zu zeigen, das allein in Europa über sieben Milliarden Euro beträgt, werden im Rahmen des Wachstumskerns MBC beispielsweise Implantate für die Orthopädie als Knochen-, Knorpel- oder Weichgewebeersatz, biologisch modifizierte Katalysatoren zur Einsparung von Edelmetallen, In vitro-Systeme zur Diagnostik von humanen Erkrankungen, Photobioreaktoren zur Herstellung von hochwertigen Wirkstoffen oder Nahrungsergänzungsmitteln und Wasseraufberei-tungssysteme zur Gewinnung von Trinkwasser oder Behandlung von Abwässern entwickelt.
Unter "Molecular designed Biological Coating" (MBC) versteht man das Aufbringen von modifizierten Biomolekülen und lebenden Mikroorganismen auf technische Werkstoffoberflächen, um diese mit biologischen Funktionen zu versehen. Hierbei umfasst das MBC-Bündnis fünf Kerntechnologien zur Biofunktionalisierung von metallischen, keramischen und polymeren Werkstoffen sowie der gentechnischen Modifikation der biologischen Komponenten. Dadurch werden hochdichte Anordnungen von genetisch maßgeschneiderten Biomolekülen sowie die langzeitstabile und steuerbare Aktivität von lebenden Mikroorganismen auf Bauteil- und Werkstoffoberflächen erzielt.
Im Rahmen des Wachstumskerns MBC werden sechs Forschungs- und Entwicklungsprojekte in den Schwerpunktbereichen funktionelle Nanostrukturen, Wassertechnologie, Bioverfahrenstechnik, Medizintechnik und Biosensorik mit einem Gesamtvolumen von 10 Millionen Euro verfolgt, zu denen die beteiligten Unternehmen 50% aus Eigenmittel beisteuern.
Informationen für Journalisten:
Dr. Wilhelm Zörgiebel
Biotype AG
Moritzburger Weg 67
01109 Dresden
Tel.: 0351 8838400