14.02.2010
Menschenkette am 13. Februar 2010 war großer Erfolg
Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz sprach am 13. Februar 2010 anlässlich des 65. Jahrestages der Bombardierung Dresdens deutliche Worte: Dresden müsse an dem Tag "zu einer Festung gegen Intoleranz und Dummheit werden". Eine Menschenkette von Postplatz über den Rathausplatz bis hin zur Synagoge solle Dresdens Innenstadt symbolisch vor einem Neonazi-Aufmarsch schützen. Auch 2010 wollten Rechtsradikale den Tag des Gedenkens an die Zerstörung Dresdens und die zahlreichen Opfer missbrauchen.
Der Rektor der TU Dresden, Prof. Hermann Kokenge, hatte die Menschenkette angemeldet, die dann ein eindrucksvolles Zeichen in die Welt schickte. Über 10 000 Bürger - unter ihnen zahlreiche TUD-Mitarbeiter und -Studenten - beteiligten sich an der Gedenkaktion. Die Kette wurde schließlich doppelt so lang wie geplant. Sie reichte vom Postplatz über den Rathausplatz und die Synagoge, die mehrfach umschlungen wurde, weiter über die Brühlsche Terrasse und den Schlossplatz bis hin zur Frauenkirche. Symbolisch wurde so der gesamte Dresdner Innenstadtkern geschützt. Nachdem die Kette geschlossen war, läuteten für zehn Minuten die Kirchen der Dresdner Innenstadt.
Erstmals gelang es 2010, einen Aufmarsch der Neonazis in die
Dresdner Innenstadt zu verhindern. Rund 5000 Rechtsradikale - 3000
weniger als erwartet und 1000 weniger als im Vorjahr - waren nach
Dresden gekommen, konnten jedoch aufgrund zahlreicher
Gegendemonstrationen bereits auf der Neustädter Elbseite ihren
geplanten Marsch nicht beginnen.
Wheeler Cowperthwaite
Steffi Eckold
Rektor bedankt sich bei Teilnehmern
Der vergangene 13. Februar wird mir im Gedächtnis bleiben. Ich hatte
mir eine kraftvolle Demonstration gewünscht, als deutliches Zeichen der
Stadt Dresden für ein friedliches und mahnendes Erinnern und gegen die
Vereinnahmung dieses Tages durch rechtextremistische Gruppen.
Geradezu überwältigt war ich dann aber durch die so große Zahl der
Teilnehmer, die in friedlicher, ja fast heiterer Atmosphäre die
Innenstadt umringten. Es war ein bewegender Moment, als unter dem
Geläut der Innenstadtglocken die Kette geschlossen wurde. Ich habe
viele Mitglieder unserer Universität eingereiht in der Kette gesehen.
Darüber habe ich mich ganz besonders gefreut. Allen von Ihnen, die Sie
dabei waren und der Kälte getrotzt haben, danke ich aus ganzem Herzen.
Jede und jeder Einzelne von Ihnen hat zum großartigen Gelingen der
Menschenkette beigetragen, und alle gemeinsam haben Sie dafür gesorgt,
dass die TU Dresden in so positiver Weise Gesicht gezeigt hat.
Auch hierfür gilt Ihnen mein herzlicher Dank. Ich bin stolz auf meine Universität!
Prof. Hermann Kokenge
Rektor der TU Dresden
Fotos vom 13. Februar 2010