27.06.2017
Nachwuchsforschergruppe erforscht den Einfluss der Digitalisierung auf die Sächsische Versorgungslandschaft
Zum 1. Juli 2017 startet die aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Freistaates Sachsen geförderte Nachwuchsforschergruppe „Care4Saxony“. Insgesamt sechs Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher aus den Wirtschaftswissenschaften, der Informatik und der Medizin werden während der dreijährigen Projektlaufzeit untersuchen, wie vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung in Sachsen die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien zukünftig die Versorgung im Freistaat unterstützen kann.
Sachsen weist im Vergleich zu anderen Regionen der EU eine drastisch schrumpfende und alternde Bevölkerung auf, wovon insbesondere die medizinische und pflegerische Versorgung betroffen ist. Das Spannungsverhältnis zwischen Fachkräfteangebot und –nachfrage verschärft sich in ländlichen Regionen noch. Um den Versorgungs- und Betreuungsbedarf langfristig zu sichern, sind der Erhalt und der Ausbau von Maßnahmen, die den besonderen Anforderungen älterer Menschen genügen, essentiell. „Care4Saxony“ verbindet die aus dem demografischen Wandel resultierenden strukturellen Herausforderungen Sachsens mit dem Potentialen der Digitalisierung. Das Ziel der Nachwuchsforschergruppe ist es nicht nur, innovative telemedizinische Versorgungsmodelle in den Anwendungsfeldern Diabetes Typ 2, Schlaganfall und Geriatrie zu untersuchen und weiterzuentwickeln. Vielmehr sollen Nachweise zur Inanspruchnahme, Wirksamkeit und Qualität von IuK-Technologien im Versorgungsalltag erbracht werden. Das Projekt möchte zudem strukturelle Innovationen schaffen, wie der Leiter der Nachwuchsforschergruppe, Dr. Hannes Schlieter, erklärt: „Die in der Forschergruppe tätigen Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler erwerben selbst Kompetenzen in einem interdisziplinären Themenspektrum an der Schnittstelle von Gesundheitswissenschaften, Informationstechnologie und Biomedizin. Dadurch entstehen einzigartige Qualifikationsprofile, die für die Weiterentwicklung der sächsischen Versorgungslandschaft wertvoll sind.“
Die Nachwuchsforschergruppe „Care4Saxony“ läuft vom 01.07.2017 bis 30.06.2020 und wird mit 1.096.571,49 € gefördert. Verbundpartner sind die Professur für Wirtschaftsinformatik, insb. Systementwicklung (Prof. Dr. Werner Esswein, Fakultät Wirtschaftswissenschaften), die Professur für Prävention und Versorgung des Diabetes (Prof. Dr. Peter Schwarz, Medizinische Fakultät), der Forschungsverbund Public Health Sachsen (Prof. Dr. Joachim Fauler, Medizinische Fakultät) und die Professur für Technische Informationssysteme (Prof. Dr. Klaus Kabitzsch, Fakultät Informatik).
Die öffentliche Kick-off-Veranstaltung von „Care4Saxony“ findet am Freitag, den 14.07.2017 von 14:00-16:00 Uhr im Festsaal der Fakultät Wirtschaftswissenschaften statt.
Informationen für Journalisten:
Dr. Hannes Schlieter
Fakultät Wirtschaftswissenschaften
Professur für Wirtschaftsinformatik, insb. Systementwicklung
Tel.: +49 (0) 351 463-37203