23.01.2023
Naturstoffchemiker Prof. Tobias Gulder von der TU Dresden zum Henriette-Herz-Scout ernannt
Mit dem Henriette-Herz-Scouting Programm bietet die Alexander von Humboldt-Stiftung Forschenden die Möglichkeit, in Eigenverantwortung talentierte, internationale Nachwuchsforschende für die eigene Arbeitsgruppe zu gewinnen. Prof. Tobias Gulder von der TU Dresden wurde nun zum Henriette-Herz-Scout ernannt und möchte drei junge Talente auf dem Gebiet der Bio- und Naturstoffchemie insbesondere aus Osteuropa und Südamerika für einen Forschungsaufenthalt an seiner Professur rekrutieren.
Seit 2019 ist Tobias Gulder Professor für Technische Biochemie an der TU Dresden. Mit seiner Arbeitsgruppe forscht er auf dem Gebiet der biomolekularen Naturstoffchemie, wo er sich mit allen Aspekten mikrobieller Naturstoffe - von der gezielten Entdeckung neuer Verbindungen mit Hilfe bioinformatischer Techniken und Methoden der synthetischen Biologie über die Aufklärung von Biosynthesewegen bis hin zur biokatalytischen Anwendung biosynthetischer Enzyme in der Synthese komplexer Moleküle und in technischen Anwendungen beschäftigt. Auf seinem Forschungsgebiet hat sich Tobias Gulder national und international einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet, welcher sich unter anderem in zahlreichen hochrangigen Publikationen, Kooperationen und Konferenzeinladungen niederschlägt.
Die Alexander von Humboldt-Stiftung richtet sich mit dem 2020 eingeführten Henriette-Herz-Programm gezielt an Forschende, die über ein ausgeprägtes internationales Netzwerk verfügen, um exzellente Humboldt-Forschungsstipendiat:innen zu gewinnen, für die eine Bewerbung bei der Humboldt-Stiftung und ein Forschungsaufenthalt in Deutschland bisher nicht in Frage gekommen ist. Ziel ist es, die fachliche und regionale Diversität im Humboldt-Forschungsstipendienprogramm zu erhöhen, ebenso wie den Anteil an weiblichen Stipendiatinnen. Dafür werden jährlich bis zu 40 Scouts von der AvH-Stiftung in einem kompetitiven Peer-Review-Verfahren ausgewählt.
Tobias Gulder ist nun einer von ihnen. Er hat dadurch die Möglichkeit, selbstständig Nachwuchsforschende im Ausland zu identifizieren und der Stiftung zur Förderung vorzuschlagen: „Aus meiner Erfahrung mit (Postdoc-)Bewerbungen aus dem Ausland stammen die meisten Kandidat:innen aus mitteleuropäischen Ländern, Indien oder China. Mein Ziel ist es daher, einen wesentlichen Beitrag zur Diversifizierung des Stipendiat:innen-Programms in Bezug auf unterrepräsentierte Länder zu leisten. Aufbauend auf unseren etablierten internationalen Netzwerken wollen wir insbesondere hochkarätige Wissenschaftler:innen aus Osteuropa und Südamerika ansprechen. Ich bin tief beeindruckt von der außergewöhnlichen wissenschaftlichen Ausbildung, Publikationsleistung, der wissenschaftlichen Kreativität, dem Enthusiasmus, sowie dem Engagement vieler Forschender aus diesen Ländern. Das Henriette Herz-Scouting-Programm eröffnet mir nun die Möglichkeit, die Karrieren solcher hochkarätigen Forschenden gezielt zu fördern und gemeinsam mit ihnen den Grundstein zu legen, in ihren Heimatländern Spitzenpositionen in Wissenschaft und Politik einzunehmen. Für unsere Arbeitsgruppe bietet dieses Förderinstrument nicht nur die Chance, kreative neue Ideen exzellenter junger Forschender zu integrieren, sondern zudem unsere internationalen Netzwerke und Beziehungen umfassend und nachhaltig auszubauen.“
Kontakt:
Prof. Tobias Gulder
Technische Biochemie
Tel.: +49 351 463-34424