11.08.2023
Neue Heisenberg-Professur: Arash Nikoubashman forscht an der TUD und am IPF zu biologisch inspirierten Polymeren
Kerstin Wustrack Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden e. V.
Arash Nikoubashman hat zum 1. August 2023 den gemeinsamen Ruf auf eine Heisenberg-Professur für „Theorie biologisch inspirierter Polymere“ an der Technischen Universität Dresden und dem Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden (IPF) übernommen. Diese Professur wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert und widmet sich der theoretischen Modellierung und Simulation von biologisch inspirierten Materialien, insbesondere von Polymeren.
Vor seiner aktuellen Position war Herr Professor Nikoubashman als Postdoc an der Princeton University (USA) in der Gruppe von Professor A. Z. Panagiotopoulos im Bereich Chemical and Biological Engineering tätig. Anschließend leitete er an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz eine Emmy Noether-Nachwuchsgruppe zum Thema „Kontrollierter Transport und Anordnung von weicher Materie“.
Die Forschungsschwerpunkte der Arbeitsgruppe liegen auf verschiedenen Aspekten der Theorie der weichen Materie, darunter die Untersuchung von metastabilen Zuständen in getriebenen Systemen und der Strukturbildung in trocknenden Tröpfchen. Ein wichtiger Teil der Arbeit besteht in der Entwicklung von parallelisierten und skalenübergreifenden Algorithmen, um die effiziente Simulation komplexer Systeme zu ermöglichen. Im Rahmen des neu etablierten Heisenberg-Projekts untersucht sein Team, wie Konzepte aus der klassischen Polymerphysik auf biologische Systeme (und umgekehrt) angewendet werden können. Das Ziel ist die Erforschung und Entwicklung von Materialien, die aus nur wenigen Grundkomponenten aufgebaut sind und dennoch bemerkenswerte Eigenschaften und Funktionen aufweisen, wie sie häufig in lebenden Organismen zu finden sind.
Biologische und bio-inspirierte Polymere und Kolloide zeichnen sich durch multiple Wechselwirkungen und hierarchische Zeit- und Längenskalen aus. Theorie und Computersimulationen sind daher ideale Werkzeuge, um die wesentlichen physikalischen Eigenschaften dieser komplexen Systeme zu erforschen. Sie ermöglichen eine präzise Kontrolle über die mikroskopischen Bausteine und die Verarbeitungsbedingungen und erlauben gleichzeitig eine detaillierte Analyse der daraus resultierenden Struktur und Dynamik.