Mar 19, 2012
TUD erhält 800 MHz-Festkörper-NMR-Spektrometer
Am 20. März 2012 wurde das neue 800
MHz-Festkörper-NMR-Spektrometer an der Fachrichtung Chemie und
Lebensmittelchemie der TU Dresden (Professur für Bioanalytische
Chemie, Prof. Eike Brunner) angeliefert. Das von der Deutschen
Forschungsgemeinschaft und dem Freistaat Sachsen geförderte
Großgerät wird in den nächsten Wochen im Walther-Hempel-Bau
installiert. Am 14. Juni 2012 wird es eingeweiht. Herzstück der
Anlage ist ein 3,5-t-Magnet, der am 20. März per
Sattelschlepper geliefert und entladen wurde
Mit diesem leistungsstarken Analysegerät werden bald
Festkörper-NMR-Untersuchungen (NMR: Nuclear Magnetic Resonance
= Kernmagnetische Resonanz) auf höchstem apparativem Niveau
möglich sein. Das starke Magnetfeld von 18,8 Tesla sichert
dabei eine optimale Empfindlichkeit und spektrale Auflösung.
„Das neue Festkörper-NMR-Spektrometer wird wesentlich zu den
Forschungsarbeiten der Professur für Bioanalytische Chemie
beitragen“, freut sich Prof. Brunner. „Unter anderem werden wir
damit die Struktur und Dynamik von Biomolekülen, Biomineralien
und modernen Materialien untersuchen.“ Biomineralien sind
hierarchisch aufgebaute Hybridmaterialien, d.h. Komposite aus
organischen und anorganischen Phasen, die oftmals sehr filigran
mikro- bzw. nanostrukturiert sind. Die dafür verantwortlichen
biophysikalischen und biochemischen Prozesse sind für die
Grundlagenforschung von erheblichem Interesse. Biomineralien
besitzen auch herausragende Materialeigenschaften, z.B. in
mechanischer und optischer Hinsicht und sind deshalb von
Bedeutung für biomimetische Materialsynthesen. Kalzium-basierte
Biomineralien sind für den Knochenersatz bzw. bei regenerativen
Therapien für Krankheiten wie Osteoporose oder als
Zahnersatz von großem medizinischem Interesse.
Ein weiteres sehr wichtiges Einsatzgebiet für das neue Gerät
ist die analytische Untersuchung von porösen Materialien wie
z.B. metal organic frameworks (MOFs) unter anderem im Rahmen
des DFG-Schwerpunktprogrammes SPP 1362 (Poröse Metallorganische
Gerüstverbindungen, Koordinator: Prof. S. Kaskel).
Darüber hinaus bestehen bereits jetzt enge
Forschungskooperationen mit anderen Instituten der TU Dresden
und des DRESDEN-concept, unter anderem dem Leibniz-Institut für
Polymerforschung Dresden e.V., dem Zentrum für
Innovationskompetenz B-CUBE, dem Helmholtz-Zentrum
Dresden-Rossendorf und dem Max-Planck-Institut für Chemische
Physik fester Stoffe. Das Gerät wird damit innerhalb des
DRESDEN-concept zu einer weiteren Vertiefung der Zusammenarbeit
beitragen und den Dresdner Wissenschaftsraum stärken.
Foto 1 (Foto: TUD/Karsten Eckold)
Foto 2 (Foto: TUD/Lutz Liebert)
(Prof. Eike Brunner beobachtet, wie der 3,5-t-Magnet entladen
und vor das neue Labor im Walther-Hempel-Bau gehoben
wird.)
Informationen für Journalisten:
Prof. Eike Brunner
Technische Universität Dresden
Fachrichtung Chemie und Lebensmittelchemie
Professor für Bioanalytische Chemie
01062 Dresden
Tel.: 0351 463-32631 oder -37152, Fax: -37188