Am 25. Oktober 2011 wird der Nobelpreisträger für Physik (2007, Riesenmagnetowiderstand), Prof. Albert Fert, an der TU Dresden einen Vortrag zum Thema Spintronik halten. Der Professor für Physik der Université Paris-Sud und Wissenschaftliche Direktor des Unité Mixte de Physique CNRS-Thales (Orsay) spricht ab 17.30 Uhr im Festsaal der Alten Mensa Dülferstraße (Dülfersaal). Die Veranstaltung findet im Rahmen einer neuen Vortragsreihe des geplanten Exzellenzclusters „Center for Advancing Electronics Dresden (cfAED)“ statt. Das Cluster cfAED hat es sich zum Ziel gesetzt, innovative, erfolgversprechende Wege für die Zukunft elektronischer Informationsverarbeitungssysteme aufzuzeigen. Dies ist besonders relevant, da die konventionelle Technologie für elektronische Datenverarbeitung (CMOS) in ihrer Weiterentwicklung bald an physikalische Grenzen stößt und somit der größte Fortschrittsmotor unserer Zeit ausgebremst wird.

Die Spintronik ist ein Fachgebiet der Elektronik welches den Einfluss der Spinorientierung von Elektronen auf den elektronischen Ladungstransport untersucht und gezielt ausnutzt. Weitestgehend bekannt ist der Effekt des Riesenmagtnetowiderstandes magnetischer Mehrfachschichtsysteme, welcher neuartige Leseköpfe und damit eine enorme Erhöhung der Speicherkapazität von herkömmlichen Festplatten ermöglicht. Die Spintronik-Forschung beschäftigt sich darüber hinaus mit zahlreichen weiteren vielversprechenden Effekten, welche perspektivisch effizientere Lösungen zur Informationsverarbeitung bieten und nicht auf herkömmlichen Elektronikschaltungen basieren.

Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten und zunächst auf die Grundlagen der Spintronik eingehen. Dabei wird Prof. Fert vor allem auf aktuell bedeutende Forschungsrichtungen wie Spinübertragung und die Anwendung als Speichertechnologie eingehen. Weiterhin werden die Nutzung von Mikrowellen, Graphen, Kohlenstoffnanoröhrchen, des Spin-Hall-Effektes sowie neuromorphe Technologieansätze diskutiert.

Nach dem Vortrag wird Prof. Fert für eine anschließende Diskussion und für Pressefragen zur Verfügung stehen. Alle interessierten Zuhörer sind herzlich eingeladen an dem Vortrag und der anschließenden Diskussion teilzunehmen.  

Die Veranstaltung wird durch den neu an der TU Dresden eingerichteten Sonderforschungsbereich 912: HAEC – Highly Adaptive Energy-Efficient Computing unterstützt. Der Eintritt ist frei.

Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Gianaurelio Cuniberti
Institut für Werkstoffwissenschaft und Max-Bergmann-Zentrum für Biomaterialien
Fakultät Maschinenwesen
Tel.: +49 351 463-31409, +49 179 1479836
Fax: +49 351 463-31422

Magister/Eckold
18. Oktober 2011