01.10.2024
Ostdeutsche Heimat und Identität: Lesung und Diskussion am 2. Oktober 2024 im COSMO Wissenschaftsforum in Dresden
Am 2. Oktober 2024 (ab 18:30 Uhr) diskutieren die Journalistin und Autorin Sabine Rennefanz und der Historiker Dr. Johannes Schütz, Forscher im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt „Polyphonie der Heimat“ der TU Dresden, im COSMO Wissenschaftsforum Dresden (Schloßstr. 2) über das Spannungsfeld von Heimat und Identität mit Blick auf Ostdeutschland. Rennefanz, die auch für ihre Kolumne „Neue Heimatkunde“ beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL sowie für ihr Buch „Kosakenberg“ bekannt ist, wird an diesem Abend zudem aus ihrem neuen Roman lesen.
Die Veranstaltung ist kostenfrei. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Lesung und Diskussion teilzunehmen und sich mit den Fragen nach ostdeutscher Heimat und Identität auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung bietet einen Raum, um die spannenden Verflechtungen von Geschichte, Emotion und Raum zu erkunden und neue Perspektiven auf ein Thema zu gewinnen, das heute aktueller denn je ist.
Transformation des „Heimat“-Begriffs im Fokus
Heimat und Identität haben in der deutschen Geschichte und Gegenwart seit jeher eine zentrale Bedeutung. In den letzten Jahren haben diese Themen an zusätzlicher Relevanz gewonnen, was sich in öffentlichen Debatten, wissenschaftlichen Veröffentlichungen, der Kunst und im Alltag widerspiegelt. Dabei sind die Diskussionen um Heimat keineswegs neu: Die Auseinandersetzung mit dem Begriff zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte und wird häufig als Reaktion auf Modernisierungsprozesse geführt. In Deutschland entwickelte sich „Heimat“ zu einem einflussreichen Konzept, das Narrative, Werte und Emotionen bündelte, um nationale Identitäten zu formen.
Besonders in Ostdeutschland wurde das Konzept „Heimat“ seit der Wiedervereinigung 1990 durch tiefgreifende Transformationsprozesse herausgefordert. Doch wie wirkt sich diese Transformation auf das heutige Verständnis von Heimat und Identität im Osten aus? Kann der „Osten“ überhaupt noch als Heimat begriffen werden? Welche Erzählungen von Verlust und Gewinn an Heimat prägen das kollektive Gedächtnis seit der Wende?
Über die Autor:innen:
Sabine Rennefanz ist Journalistin beim SPIEGEL und Autorin des Romans „Kosakenberg“. In ihrer Kolumne „Neue Heimatkunde“ beschäftigt sie sich intensiv mit den Themen Heimat und Gesellschaft in Deutschland.
Dr. Johannes Schütz ist Historiker an der TU Dresden und erforscht im Rahmen seines DFG-Projekts die Konstruktionen von Heimat und Gemeinschaft in Sachsen zwischen 1969 und 2000. Sein Projekt kombiniert Alltags-, Emotions- und Praxisgeschichte und untersucht, wie Diskurse und Emotionen das soziale Handeln prägten.
Kontakt:
Dr. Lucas von Ramin
EXU-Potenzialbereich „ Gesellschaftlicher Wandel“
E-Mail: