Im Rahmen der Eröffnung des 61st Dornbirn GFC Global Fiber Congress 2022 erhielt Dr. Robert Tonndorf den Paul-Schlack-Preis 2022 für seine am ITM erfolgreich abgeschlossene Dissertation. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. In seiner Arebit befasste sich Tonndorf mit der "Entwicklung von Fertigungstechnologien zur Herstellung biomimetischer faserbasierter Scaffolds aus Kollagen für das Tissue Engineering und die regenerative Medizin".

Aus biomimetischer Sicht gelten Kollagenfasern und kollagenfaserbasierte Zellträger als besonders geeignet für das Tissue Engineering und die regenerative Medizin, da sie ein natürlicher Bestandteil der extrazellulären Matrix sind. Jedoch sind keine geeigneten Technologien verfügbar, um Kollagenfasern in hoher Qualität und ausreichender Menge herzustellen. Die prämierte Dissertation befasst sich mit der Herausforderung, eine kontinuierliche Produktion von Multifilamentgarnen aus Kollagen zu ermöglichen. Darüber hinaus wurde ein textiltechnologisches Verfahren entwickelt, mit dem die Kollagenfasern mittels elektrostatischer Flocktechnik zu biomimetischen Zellträgern weiterverarbeitet werden können. Durch die in der Dissertation entwickelten Methoden können nun erstmals Kollagengarne in hoher Qualität produziert werden, mit denen biomimetische kollagenfaserbasierte Zellträger hergestellt und in der regenerativen Medizin eingesetzt werden können.

Mit dem Preis, der nach Paul Schlack, dem Erfinder von Polyamid 6 bzw. Perlon, benannt ist, zeichnet die European Man-Made Fibres Association seit 1971 im Rahmen des Dornbirn-GFC herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Chemiefaserforschung an  Universitäten und Forschungsinstituten aus.

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Annett Dörfel
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