30.05.2017
Professor Michael Sieweke mit Humboldt-Professur an der TU Dresden ausgezeichnet
Der Auswahlausschuss der Alexander von Humboldt-Stiftung ist der Nominierung der TU Dresden gefolgt und hat Professor Michael Sieweke mit einer Humboldt-Professur ausgezeichnet. Damit geht einer der renommiertesten Forschungspreise an den Zellbiologen, der derzeit Directeur de Recherche am Centre National de la Recherche (CNRS) Paris und Gruppenleiter am Centre d’Immunologie de Marseille-Luminy in Frankreich ist.
Die Auszeichnung wurde heute (30. Mai 2017) von der Alexander von Humboldt-Stiftung und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung bekannt gegeben. Als Preisgeld stehen den ausgezeichneten Humboldt-Professoren jeweils bis zu fünf Millionen Euro über fünf Jahre zur Verfügung. „Die Einwerbung einer Humboldt-Professur ist immer ein großer Erfolg und bestätigt die exzellente Positionierung unserer wissenschaftlichen Arbeiten“, sagt Prof. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden. „Wir freuen uns sehr, dass die Alexander von Humboldt-Stiftung unserem Vorschlag gefolgt ist. Damit könnte demnächst nach Professor Jochen Guck ein zweiter Humboldt-Professor an der TU Dresden unsere Forschungsprofillinie Gesundheitswissenschaften, Biomedizin und Bioengineering weiter stärken.“
Professor Michael Siewekes Forschungsgebiet sind die Mechanismen der Blutbildung. Er hat international anerkannte Arbeiten geliefert, die für mögliche künftige zelluläre Therapieansätze von Bedeutung sein könnten. So entdeckte Sieweke beispielsweise einen Notfallmechanismus, der auf Gefahren wie schwere Infektionen und Entzündungen zügig reagiert und den Körper mit neuen weißen Blutzellen versorgt. Bei Infekten und Entzündungen können Stammzellen demnach auf Botenstoffe reagieren und dann die Produktion von speziellen Blutzellen anregen, die die Erreger bekämpfen. Ein solcher Mechanismus, so eine Hoffnung, die mit Siewekes Forschung verbunden ist, könnte beispielsweise in Zukunft bei Knochenmarktransplantationen dabei helfen, dass das Immunsystem schneller wieder aufgebaut wird. So soll nun Professor Sieweke künftig die Forschung im Bereich der Geweberegeneration am DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden – Exzellenzcluster der TU Dresden (CRTD) stärker positionieren und insbesondere die mittelfristige medizinische Umsetzung der Forschungen voranbringen. „Professor Sieweke wird aufgrund seiner Spitzenforschung und seines Expertenwissens über Zellen, die zentral an Gewebeentzündung, - reparatur und -regeneration beteiligt sind, eine entscheidende Rolle bei der Übertragung unserer Forschungsergebnisse in die klinische Anwendung spielen,“ freut sich Prof. Ezio Bonifacio, geschäftsführender Direktor des CRTD der TU Dresden.
Michael Sieweke wurde 1963 in Deutschland geboren. Er studierte in Heidelberg und wurde an der University of California, Berkeley, USA, promoviert. Nach seiner Habilitation wechselte er 1999 nach Frankereich.
Die Alexander von Humboldt-Professur ist mit jeweils bis zu fünf Millionen Euro dotiert und ermöglicht es deutschen Hochschulen bislang im Ausland tätige, weltweit führende Forscherinnen und Forscher langfristig international konkurrenzfähige Rahmenbedingungen zu bieten und so zukunftsweisende Forschung nach Deutschland zu holen. Das Preisgeld ist zunächst für ihre ersten fünf Jahre Forschung in Deutschland bestimmt. Die vorschlagende Universität verpflichtet sich im Gegenzug für eine attraktive langfristige Perspektive. Die Auszeichnung wird von der Alexander von Humboldt-Stiftung vergeben und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.
Michael Sieweke ist nun bereits in Berufungsverhandlungen mit der Technischen Universität Dresden, die ihn für den Preis vorgeschlagen hat.
Informationen für Journalisten:
Kim-Astrid Magister
Tel.: +49 (0) 351 463-32398